Methodenvorschlag
Lernorterkundung:
Der methodische Vorschlag wurde zunächst für die Grundschule konzipiert; in modifizierter Form ist er aber auch in den anderen Schularten und Klassenstufen anwendbar.
Bei einem Lerngang zum Kappelhofmuseum werden die Schüler auf dem Vorplatz zunächst mit einer Jupitergigantensäule konfrontiert.
Spitze der Gigantensäule
© Ludwig Hanisch
Das Hinabsteigen über eine Treppe in das Museum unter dem Caritas-Wohnheim gleicht einem Eintauchen in die Geschichte der Stadt.Eine Vielzahl von Steindenkmälern tut sich dem Besucher auf und ein Ausstellungsraum, in dem keltische, römische, fränkisch-alamannische, mittelalterliche und neuzeitliche Funde der Archäologie aus der gesamten Region gezeigt werden.
Grabmal: Szene Odysseus © Ludwig Hanisch |
Grabmal: Szene Odysseus © Ludwig Hanisch |
Die Schüler werden somit durch die Ausstellungsobjekte mit wesentlichen Elementen der römischen Kultur konfrontiert: durch die Münzen mit dem römischen Handel, durch die Fußbodenheizung mit der Wohnkultur, durch die Grabsteine mit der Totenverehrung und der Siedlungsbewegung, durch die Viergöttersteine und die Jupitergigantensäule mit der religiösen und mythologischen Vorstellung der Römer, durch die Funde verschiedenster Art aus den Brunnen mit dem Verhalten der Bewohner in Notzeiten und den damaligen Entsorgungspraktiken.
Münzenfunde aus Pforzheim © Ludwig Hanisch |
Einblick in eine Fußbodenheizung © Ludwig Hanisch |
Haarnadeln und Haarschmuck © Ludwig Hanisch |
Grabmal: Amphoren © Ludwig Hanisch |
Keramik © Ludwig Hanisch |
Handmühle (Nachbildung) © Ludwig Hanisch |
Mühlespiel © Ludwig Hanisch |
Grabstein eines Ehepaares © Ludwig Hanisch |
Grabstein mit Inschrift © Ludwig Hanisch |
Jupiter © Ludwig Hanisch |
Viergötterstein: Venus © Ludwig Hanisch |
Viergötterstein: Vulcanus © Ludwig Hanisch |
Römische Göttin
© Ludwig Hanisch
Ein sehr erfahrener Museumspädagoge steht für Führungen und Aktionsangebote für Schulklassen zur Verfügung. Es empfiehlt sich vor allen Lerngängen mit den Schülern das Thema „Leben zur Zeit der Römer“ allgemein zu behandeln, um ihnen einen Wiedererkennungseffekt zu ermöglichen.
Bei einem Lerngang zur Villa rustica im Kanzlerwald erkennen die Schüler in den noch vorhandenen Grundmauern die Struktur eines antiken bäuerlichen Gemeinwesens, das meist von einem ehemaligen Soldaten, der zum Landbesitzer wurde, mit seiner Familie, den Mägden, Knechten und Sklaven in geregelter, aber eng aufeinander abgestimmter Lebensgemeinschaft getragen wurde. Mehrere große Schautafeln vor Ort liefern die wichtigsten Informationen.
Villa rustica: Allgemeine Informationstafel © Ludwig Hanisch |
Informationstafel (Ausschnitt) © Ludwig Hanisch |
© Ludwig Hanisch |
Hauptgebäude (heutiger Zustand) © Ludwig Hanisch |
© Ludwig Hanisch |
© Ludwig Hanisch |
Tafelausschnitt: Badeanlage © Ludwig Hanisch |
Badeanlage (heutiger Zustand) © Ludwig Hanisch |
© Ludwig Hanisch |
Tafelausschnitt: Brunnenfund © Ludwig Hanisch |
Brunnen (heutiger Zustand)
© Ludwig Hanisch
Der Lerngang zu den Relikten einer Römerstraße am Mittelsberg könnte den Schülern die Bedeutung des zur Zeit Kaiser Trajans bereits auf 80.000 km angewachsenen Straßennetzes des Imperiums erschließen. Sie sind allerdings nicht ausgeschildert und daher nicht leicht auffindbar. Die gut ausgebauten und befestigten Straßen waren in erster Linie für das Militär, dann für den Handel, aber auch als Instrument des Zusammenhalts wie der Kommunikationsvermittlung das verknüpfende Band, die Lebensader des Imperiums schlechthin.
Als Vor- und Nachbereitung der Unterrichtseinheit empfiehlt sich das Anlegen einer Mappe mit gesammelten persönlichen Eindrücken in Fotos, Zeichnungen, Texten usw. sowie das Herstellen von Gegenständen aus römischer Zeit (Öllampe, Wachsschreibtafeln, Spielen, Münzen).
Behandlung des Themas in der Schule:
Die ausgearbeiteten Arbeitsblätter zu Portus stellen mosaikartig die wichtigsten Eckpunkte der Behandlung des Themas Römer in der Grundschule dar:
- Wie, wo und warum entsteht ein Ort?
- Welche Bedeutung gewinnt er im Laufe der Zeit?
- Welche Infrastruktur zieht er durch seine Bedeutung nach sich? Wie entwickelt sich das Umland?
- Welche Dokumente über Werden und Vergehen, über Aufstieg und Niedergang, welche Denkmäler und Funde sind uns heute noch zugänglich?
Ein bunt bebildertes, informatives Faltblatt über das Kappelhofmuseum (kostenlos bei der Stadtinformation oder im Museum erhältlich) bietet alles Wissenswerte.
Der methodische Vorschlag wurde zunächst für die Grundschule konzipiert; in modifizierter Form ist er aber auch in den anderen Schularten und Klassenstufen anwendbar.