Mörike in Cleversulzbach

Methodenvorschlag

Lernorterkundung

Mörike-Museum. Baumscheibe der Lieblingsbuche Eduard Mörikes

Mörike-Museum. Baumscheibe der Lieblingsbuche Eduard Mörikes
© Ulrich Maier

Der Fragebogen für jüngere Schülerinnen und Schüler ( AB 1 ) stellt den optischen Akzent des Museums, den Turmhahn aus Mörikes Turmhahnidylle, in den Vordergrund. So könnte während des Museumsrundgangs der Anfang des Gedichts vorgetragen werden ( AB 3b ). Die Kinder könnten auch die Umrisse des Turmhahns abzeichnen.

Weitere Schwerpunkte der Betrachtung wären z. B. Mörikes Wirken als Pfarrer in Cleversulzbach. Zu sehen ist unter anderem die Kanzel, von der Mörike gepredigt hat. Bei einem Besuch der Kirche nebenan könnte der Ort gefunden werde, wo diese Kanzel ursprünglich stand.

Reizvoll wäre auch die Geschichte um das Gedicht "An eine Lieblingsbuche in meinem Garten" zu erschließen, von der noch eine Holzscheibe im Museum zeugt. Auch die in knappen Strichen gehaltene Bleistiftzeichnung Mörikes von Cleversulzbach könnte ein Schwerpunkt des Besuchs mit jüngeren Schülern sei. Die Skizze ließe sich schnell abzeichnen und später vom Standort Mörikes auf seinem "Lieblingshügel" (siehe Mörike-Pfad) vergleichen.

Mörike-Museum. Kirche und Pfarrhaus in Cleversulzbach

Mörike-Museum. Kirche und Pfarrhaus in Cleversulzbach, Bleistiftzeichnung von Eduard Mörike
© Ulrich Maier

Der Fragebogen für ältere Schülerinnen und Schüler ( AB 2 ließe sich ab Klasse 8 einsetzen. Er stellt Mörike in Bezug zu seiner Zeit, seiner Rolle als Dichter der Romantik und seiner Wirkung in den Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler werden vielleicht auch auf ihnen bereits bekannte Gedichte stoßen ( AB 5 Er ist's, AB 6 Septembermorgen), die in vielen Lesebüchern zu finden sind.

Für Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen ist die Verbindung des Museumsbesuchs mit dem Mörike-Pfad zu empfehlen ( M 1 , M 2 ), eine kleine Wanderung, die etwa eineinhalb Stunden dauert. An 15 Stationen informieren Mörikezitate, Gedichte und Informationstexte über Mörike und seine Beziehung zu Cleversulzbach.

Stele auf dem Mörike-Pfad (Station 1)

Stele auf dem Mörike-Pfad (Station 1)
© Ulrich Maier


Stationen des Mörike-Pfads mit Informationstafeln:

  1. Mörikemuseum
  2. Pfarrkirche St. Jost
  3. Gasthaus zum Löwen
  4. Haus der Familie Herrmann
  5. Pfarrhaus
  6. Friedhof: Gräber der Dichtermütter (Schiller, Mörike)
  7. Pforte zum Pfarrgarten
  8. Pfarrgarten
  9. Die Salmsche Schmiede (Turmhahn)
  10. Die Alte Schule
  11. Das Eichenportal auf dem Sulzrain (3a)
  12. Der Hornberg (4a)
  13. Der Brettacher Weg (5a)
  14. Der Sulbach und der Föhrenberg (6a)
  15. Der Cleversulzbacher "Lieblingshügel (7a)

Die Nummern (ab 11 die Nummern in Klammern) beziehen sich auf das Faltblatt Mörike-Pfad Cleversulzbach, s. Literaturverzeichnis.

Möglichkeiten für ein Projekt mit Oberstufenschülern (SII):
Schülerinnen und Schüler bereiten sich in Gruppenarbeit auf ein Referat vor, das vor Ort während eines Besuches in Cleversulzbach gehalten wird (vgl. Norbert Gessner, S.49, siehe Literatur):

Gruppe 1:
Ort: Museum. Anhand einzelner Exponate könnte über die einzelnen Etappen von Mörikes Leben - jeweils mit Originalzitaten und Versen von Mörike - berichtet werden.

Gruppe 2:
Ort: Kirche in Cleversulzbach. Hier könnte über Mörikes Beruf als Pfarrer, seine Probleme bei dessen Ausübung, seine vorzeitige Pensionierung berichtet werden.

Gruppe 3:
Ort: Pfarrhaus. Mörikes Alltag in Cleversulzbach

Gruppe 4:
Ort: Gräber von Schillers und Mörikes Mütter, die Mörike selbst pflegte. Mörikes Bezüge zu Schiller, sein Verhältnis zu seiner Mutter (Gedichte: An meine Mutter, Auf das Grab von Schillers Mutter).

Gruppe 5:
Ort: Lieblingshügel, den er bevorzugt aufsuchte, statt seine Predigten selber zu halten (Herbst- und Frühlingsgedichte).

Blick vom Mörike-Pfad auf Friedhof, Pfarrhaus und Kirche

Blick vom Mörike-Pfad auf Friedhof, Pfarrhaus und Kirche
© Ulrich Maier

Zur Vorbereitung kann ein Apparat in der Schulbibliothek dienen. Eine Fülle von Material findet sich in Helmut Braun et al., Zu Cleversulzbach im Unterland (siehe Literatur). Gruppe 1 sollte zuvor selbst das Museum besucht haben.

Der Literarische Radweg A2 führt zu Eduard Mörike in Cleversulzbach und Neuenstadt a. K.

Der Literarische Radweg A2 führt zu Eduard Mörike in Cleversulzbach und Neuenstadt a. K.

Literarischer Radweg "Per Pedal zur Poesie"
Eine sehr empfehlenswerte Radexkursion ist der Literarische Radweg "Per Pedal zur Poesie", der von Langenbeutingen (Albrecht Goes) über Cleversulzbach (Eduard Mörike), Neuenstadt a. K. (Eduard Mörike) nach Weinsberg (Justinus Kerner) führt. Er ist ca. 35 km lang.
"Zwischen Hohenlohe und dem Neckartal verbindet die auf ruhigen Wegen über Felder und entlang kleiner Flüsse verlaufende Route magische Stätten der württembergischen Literaturgeschichte." (Faltblatt :Per Pedal zur Poesie, Literaturland Baden-Württemberg)

Behandlung des Themas in der Schule

Der Turmhahn im Mörikemuseum

Der Turmhahn im Mörikemuseum
© Ulrich Maier


Grundschule, Klassenstufen 5 bis 7 der Sekundarstufe I

Im Anschluss an den Museumsbesuch oder nach der Lektüre und Behandlung des Turmhahngedichts ( AB 3b Turmhahn ( AB 3a AB 4
Nach einem der Mörikegedichte ( AB 5 Er ist�s und/oder AB 6 Septembermorgen) könnte das Klassenzimmer gestaltet werden, nachdem die Gedichte im Unterricht behandelt wurden.

Freunde, Nachwirkung

Freunde, Nachwirkung
© Ulrich Maier

Kursstufe (SII)

Behandlung von Mörikegedichten mit Bezug auf deren Entstehung in Cleversulzbach im Anschluss an eine Exkursion und Museumsbesuch

Mörikes Freundes- und Bekanntenkreis: Hölderlin, Wilhelm Waiblinger, Justinus Kerner, Hermann Kurz, Ludwig Uhland, Paul Heyse, Theodor Storm, Friedrich Hebbel - Kurzreferate

Lektüre von Peter Härtling, Die dreifache Maria (Mörikeroman) - In Anschluss daran gestaltendes Schreiben: Ein Tag in Mörikes Leben (bezogen auf seine Zeit als Pfarrer in Cleversulzbach) nach eingehender biographischer Recherche.


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -


Der Text dieser Seite ist verfügbar unter der Lizenz CC BY 4.0 International
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.