Sprach(en)vielfalt im Schulunterricht In den Orientierungs- und Bildungsplänen für den vorschulischen und schulischen Bereich im Land Baden-Württemberg nehmen die Themen Dialekt, Sprachvarietäten und Sprachbewusstsein durchgehend einen festen Unterrichtsgegenstand ein.
Vorschulischer Bereich: Im Orientierungsplan für Kindergärten (2011) in BaWü ist das Thema „Dialekt“ in das Bildungs- und Erziehungsfeld „Sprache“ (S. 132-136) integriert: „(…) Das Aufgreifen der Vielfalt der Sprachen bedeutet eine Würdigung und Wertschätzung, das das einzelne Kind stärkt und anspornt, Anstrengungen zu unternehmen, seine sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern. (…)“.
Grundschule: Im Bildungsplan für Grundschulen (BP 2016) geht es in den Kompetenzbereichen „Sprechen und Zuhören“ (S. 5-8) und „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ (S. 8 und 9) um Dialekt und Sprachvarietäten: „Kinder haben Erfahrungen mit Sprache als Mittel der Verständigung in ihren verschiedenen Erscheinungsformen und Färbungen (z. Bsp. Dialekte). (…)“ „Der Unterricht nutzt die kindliche Entdeckerfreude für das gezielte Erforschen von Sprache, ihren Mustern und Strukturen und ihren Varietäten (z. Bsp. Dialekte, Herkunftssprachen). (...)"
Sekundarstufe I: Im gemeinsamen Bildungsplan der Sekundarstufe I (BP 2016) wird das Thema „Dialekt, Heimat durch Sprache und Heimat in der Sprache“ deutlich herausgehoben. Die Reflexion von Sprache, Sprachgeschichte und auch die Bedeutung von Sprache und Identität bzw. auch Spracheinflüsse sollen hier Inhalt des Unterrichts werden. Klasse 5/6: „Die Schülerinnen und Schüler können standardsprachlichen, umgangssprachlichen und dialektalen Sprachgebrauch in Form und Verwendung unterscheiden.“ Klasse 7/8: „Die Schülerinnen und Schüler können kommunikative Funktionen des Dialekts, der Umgangssprache und der Standardsprache in ihren Abgrenzungen untersuchen und erläutern sowie Sprachvarietäten angemessen verwenden." Klasse 9/10: „Die Schülerinnen und Schüler können Dialekt, Umgangs- und Standardsprache in ihrer kommunikativen Bedeutung erläutern und angemessen verwenden.“
Sekundarstufe II: Im Bildungsplan für die gymnasiale Oberstufe (BP 2016) sollen tiefgründigere Sprachbetrachtungen erfolgen, eingebettet in einen soziokulturellen Kontext. „Sprache als Mittel der Identitätsbildung verstehen und beschreiben, vielfältige Wechselwirkungen zwischen eigenem Sprachgebrauch und Sprachvarietäten reflektieren und Ansätze zu einem eigenen Stil entwickeln. (…) verschiedene Sprachvarietäten in ihrer kommunikativen, sozialen und dialektalen Funktion und ihrer kulturellen Bedeutung reflektieren und verwenden.“
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