SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER GESTALTEN STEINZEIT im Städtischen Naturkundlichen Museum Göppingen-Jebenhausen

Hintergrundinformationen

Bedeutung

Steinzeit-Garten des Naturkundlichen Museums in Göppingen-Jebenhausen
Steinzeit-Garten des Naturkundlichen Museums in Göppingen-Jebenhausen
© Anton Hegele

Lernort "Steinzeit-Garten"

Unterricht im Museum - heraus aus dem Klassenzimmer

Das Lernen im Museum ist Lernen durch Aktion und Begreifen. Es wird zum eindrücklichen Erlebnis, denn durch praktische Erfahrungen prägt sich der Lernstoff nachdrücklich ein.

Im Jebenhäuser Museum entstand im "Steinzeit-Garten" eine kleine räumliche Einheit, wo Schulklassen die Möglichkeit haben, sich zwei, drei oder mehr Stunden unter fachlicher Anleitung ungestört mit dem Thema Steinzeit auseinander zu setzen. Die Baulichkeiten und die direkte Umgebung sollen einen Eindruck von den damaligen Verhältnissen, Rohstoffen und Produkten vermitteln. Der "Steinzeit-Garten" bietet mit Sitzgelegenheiten einen Ort zum Besprechen und Sich-Sammeln, er ist ein Ort für Demonstrationen und für Aktivitäten, ohne dass ein vorgefertigter Mitmach-Parcours aufgebaut ist, den die Schüler abarbeiten - nach dem Motto, "was habt ihr jetzt noch zu bieten". Der Lerngarten will kein fest eingerichtetes Freilichtmuseum sein. Für jede Schulklasse werden große Teilbereiche im Freien - nach den Wünschen der Lehrerinnen und Lehrer - aufgebaut werden. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter und ein freier Mitarbeiter, der seine berufliche Erfahrung in die experimentelle Archäologie einbringt, widmen sich den Schulklassen.

Die geistigen und handwerklichen Fähigkeiten der Schüler werden herausgefordert bzw. gefördert. Die Schüler sollen erleben und handgreiflich erfahren, wie es "ihren" Vorfahren möglich war, mit dem, was die Natur ihnen geboten hat, und den eigenen handwerklichen Fähigkeiten und dem Vorstellungsvermögen sowie der Kooperation innerhalb der Familie/Sippe zu überleben.

Ein lehr- und erlebnisreiches Programm

Wenn die Schulklasse zum Steinzeit-Garten kommt, haben die Mitarbeiter alles vorbereitet und aufgebaut, im Kuhlenofen brennt bereits Feuer. Nach einer ersten Selbsterkundung erhalten die Schüler eine altersgerechte Einführung zum Thema Steinzeit, Rohstoffe, Werkzeuge und Zeitdimension. Ein wichtiger Bestandteil dieses ersten Kennenlernens ist das Er- und Begreifen von Materialien (Rohstoffe und Werkzeuge), die Unterscheidung von Original-Artefakt und Replikat

Bildunterschrift: Steinzeit-Garten mit Materialien
Bildunterschrift: Steinzeit-Garten mit Materialien
© Anton Hegele

Die Altsteinzeit wird über die Mammutjagd einer Sippe (Schulklasse) in eiszeitlicher Steppe und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Mammuts zum Überleben lebendig.
Zur Einstimmung auf die Jungsteinzeit bekommen die Schüler die Aufgabe, im damals waldbestandenen Gebiet des heutigen Landkreises Göppingen, mit Getreide und einigen Haustieren ausgestattet, zu siedeln und Getreide anzubauen mit dem Ziel, Brot zu backen.
Nach und nach entwickeln die Schüler eine Vorstellung von den immensen Leistungen, die die jungsteinzeitlichen Bauern vollbracht haben, sie erfahren das Ausmaß der "neolithischen Revolution", die Unterschiede zwischen Jägern und den ersten sesshaften Bauern mit ihren vielen "Neuentwicklungen". Der zweite Teil dient der Demonstration von Techniken durch die Mitarbeiter. Höhepunkt ist dabei das immer wieder faszinierende "Schauspiel" des Feuermachens mit Pyrit, Feuerstein und Zunder.
Die Schüler erhalten anschließend eine Einführung in die Techniken und Geräte, die sie anwenden und benutzen können, eine Gruppe bereitet den Brotteig vor. Bis der Teig gegangen ist, die Brote geformt und gebacken sind, können die Schüler nach ihren Vorlieben ohne Zeitdruck arbeiten.

Brotbacken im Kuhlenofen
Brotbacken im Kuhlenofen
© Anton Hegele

- Arbeitskreis Landesgeschichte/ Landeskunde RP Stuttgart -