Keltenmuseum Heuneburg

Hintergrundinformationen

 Bedeutung

Der Besuch des Keltenmuseums ist für Schülerinnen und Schüler aller Schularten lohnend. Die Heuneburgmuseen sind neben dem Keltenmuseum in Hochdorf/Enz der zentrale Lernort für keltische Geschichte in Baden-Württemberg.


Freilichtmuseum Heuneburg
Bild: Freilichtmuseum Heuneburg
© Keltenmuseum Heuneburg

Immer wieder stoßen Archäologen auf sensationelle Funde. Im November 2005 entdeckten Wissenschaftler beispielsweise bei einer Feldbegehung auf einem nahezu verebneten Grabhügel in der Nähe der Heuneburg überraschend mehrere zum Teil mit Gold überzogene Schmuckstücke. Zwei Monate zuvor wurde bei Grabungen in einer Außenbefestigung ein aus Steinen gesetzter Toreingang gefunden, der aus der frühen Keltenzeit datiert. Dabei handelt es sich um zwei Torwangen aus tadellos behauenen und gesetzten Kalksteinen, die noch etwa einen Meter hoch erhalten sind. Das Tor ist etwa 12 Meter lang und besitzt eine Breite von knapp 8 Metern. Eine solche Torkonstruktion war bisher nördlich der Alpen unbekannt.
Kein anderes Keltenmuseum in Süddeutschland besitzt die Größe der Anlage in Hundersingen. Im Ort selbst beherbergt die ehemalige Zehntscheuer des Klosters Heiligkreuztal das Heuneburgmuseum, in dem die über 100-jährige Forschungsgeschichte im Bereich der Heuneburg dokumentiert wird. Hier werden auch auf zwei Ebenen Exponate aus den verschiedenen Ausgrabungen ausgestellt.
Das Freilichtmuseum Keltischer Fürstensitz Heuneburg außerhalb des Ortes besticht durch Größe und Lage oberhalb des Donautals. Die Grabungen haben ein regionales Machtzentrum erschlossen - einen Fürstensitz mit stadtähnlichen Bebauungsstrukturen. Es spricht vieles dafür, dass die von dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot im 5. Jahrhundert vor Christus erwähnte Stadt Pyrene, die in der Nähe des Donau-Ursprungs gelegen sein soll, mit der Heuneburg identisch ist.
Um das Wissen über diese Siedlung weiterzugeben und das Leben der Kelten vor über 2500 Jahren begreifbar zu machen, errichtete die Gemeinde Herbertingen in den Jahren 1998 bis 2001 das "Freilichtmuseum Keltischer Fürstensitz Heuneburg".
Im Freilichtmuseum sind folgende Bauwerke zu sehen: Ein Herrenhaus, eine Lehmziegelmauer (die nördlich der Alpen einmalig ist), ein Wohnhaus, ein Speicher und ein Werkstattgebäude.
Die Umgebung der Heuneburg glänzt mit einer großen Zahl von Viereckschanzen und Grabhügeln. Die ausgegrabenen Hügel wie der Hohmichele wurden nach den Grabungen zu ihrer ursprünglichen Höhe als Geländedenkmale wieder aufgeschüttet.
Seit 1993 sind diese Denkmale, die Heuneburg und das Heuneburgmuseum, durch einen 8 km langen, gut ausgeschilderten, archäologischen Wanderweg miteinander verbunden.

Das museumspädagogische Angebot ist breit gefächert und bezüglich handlungsaktiver pädagogischer Anforderungen vorbildlich.
Die Ausgrabungsarbeiten auf dem Gelände sind noch nicht abgeschlossen. Bei laufenden Ausgrabungen lassen sich über das Museum auch Grabungsführungen organisieren.
Zur Vor- und Nachbereitung einer Exkursion eignet sich die vom Oberschulamt Tübingen im Jahr 2004 herausgegebene Handreichung mit dem Titel Kelten und Römer an der Oberen Donau". Die Handreichung liegt als Printfassung und als digitale pdf-Datei vor.

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -