Der Besuch des Lernorts bietet sich vor allem unmittelbar nach
der Behandlung der Griechen an. Eine konkrete Nennung der Kelten
in einem der Bildungspläne findet sich nur für die 4. Grundschulklasse.
Die starke Betonung der Regional- und Landesgeschichte in den
Bildungsplänen der weiterführenden Schulen lassen jedoch den Besuch
eines "keltischen" Lernortes wünschenswert erscheinen. Die regionalgeschichtliche
Ausrichtung der Heuneburgmuseen bietet zudem zahlreiche Anknüpfungspunkte
zu Schulcurricula (Frühe Kulturen in Südwestdeutschland; Die Donau
als Lebens- und Wirtschaftsraum; Familie; Handel; Begegnung von
Kulturen (Kelten und Griechen)).
Ausgearbeitete Vorschläge mit 22 Arbeitsblättern für einen Besuch
der Heuneburgmuseen mit Schülerinnen und Schülern finden sich
in der Handreichung "Kelten und Römer an der Oberen Donau" des
Oberschulamts Tübingen (nähere Informationen zur Handreichung
unter 4.1 Praktische Tipps).
Im Heft werden vier Lerngänge skizziert, die auch miteinander
kombiniert werden können.
a) Wie lebten die Kelten auf der Heuneburg? -
Eine Erkundung im Heuneburgmuseum
Mögliche Stationen: Die Lage der Siedlung - Importwaren aus dem
Mittelmeerraum - Handwerksprodukte der Kelten - Essen und Trinken
- Bestattungsriten - Die Stellung der Frau - Abschlussquiz - Option:
Schmuckherstellung oder Töpfern - Option: Besuch des Freilichtmuseums
und/oder Begehung des Rundweges
b) Liegt die Heuneburg am Mittelmeer? - Eine
Erkundung im Heuneburgmuseum
Mögliche Stationen: Oberschwaben am Mittelmeer? - Gedanken zur
Eingangsinszenierung - Importwaren aus dem Mittelmeerraum - Handelswege
vom Mittelmeer zur Heuneburg - Händler aus dem Süden und Kelten
begegnen sich - Bestattungsriten - Abschlussquiz - Option: Schmuckherstellung
oder Töpfern - Option: Besuch des Freilichtmuseums und/oder Begehung
des Rundweges
c) Wie siedelten die Kelten hinter der Mauer?
- Eine Erkundung im Freilichtmuseum
Mögliche Stationen: Lage und Lageplan der Siedlung - Die Lehmziegelmauer
als historische Sensation - Annäherung an die Gebäude von außen:
Sind alle keltischen Gebäude gleich? - Das Herrenhaus - Das Wohnhaus
und der Speicher - Keltische Speisen - Abschlussquiz - Option:
Töpfern, Backen, Kochen, Herstellen von Lehmziegeln - Option:
Besuch des Heuneburgmuseums und/oder Begehung des Rundweges
d) Auf den Spuren der Kelten: Der archäologische
Rundweg
Mögliche Stationen: Die Lage der Siedlung - Der Fürstenhügel im
Gießübel-Talhau - Der Grabhügel Hohmichele - Die Viereckschanze
- Abschlussquiz - Option: Besuch des Heuneburgmuseums und/oder
des Freilichtmuseums Neben diesen Lerngängen können Sie selbstverständlich
in Absprache mit dem Museum eigene Schwerpunkte setzen, z.B. keltisches
Handwerk, Kontakt der Kulturen. Ergänzend kann im Museum und verstärkt
bei laufenden Ausgrabungen ein Einblick in die archäologische
Arbeitsweise gewonnen werden.
Gerade wegen der Größe des Lernortes empfehlen wir eine Schwerpunktsetzung
für eine Führung. Eine Führung dauert ca. 45 bis 60 Minuten, dazu
kommen optionale Angebote. Das gewählte Thema sollte in einer
Unterrichtsstunde in der Schule eingeführt werden. Materialien
dazu finden Sie in der Handreichung sowie in Publikationen der
Museen.
Hingewiesen wird auch auf die Handreichung der PH Weingarten als
weitere projektorientierte Lehrerhandreichung. Sie ist über das
Keltenmuseum zu beziehen:
Irmler, Alois/ Hecker, Helga, Die Kelten auf der
Heuneburg. Anregungen für ein Projekt, Herbertingen 2001.
Das beschriebene Projekt wurde von der Pädagogischen
Hochschule Weingarten im Sommersemester 2001 mit einer vierten
Grundschulklasse durchgeführt, eignet sich aber auch für Klassen
weiterführender Schulen.
Museumspädagogisches Zusatzangebot (Stand 2006)
Halbtagesprojekt: Führung und zwei Aktionen je Schüler/-in 6,50
Tagesprojekt: Führung, drei Aktionen pro Schüler/-in und Backen
10,50
Einzelne Aktionen: je Schüler/-in 3,00
Folgende Aktivitäten werden angeboten:
o Brot backen
o Filzen
o Fadenherstellung
o Färben
o Holznagelherstellung
o Schindelherstellung
o Lehmziegelherstellung
o Schmuckherstellung
o Wachsgießen in Anlehnung an den Guss im Wachsausschmelzverfahren
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