Methodenvorschlag
Lernorterkundung
Für alle Schularten
Als anschaulichstes Beispiel für die Donauversickerung bietet sich die
Versickerungsstelle zwischen Immendingen und Tuttlingen-Möhringen an. Sie liegt
an der Verbindungsstraße zwischen Möhringen und Hattingen, ca. zwei Kilometer
nach der Kreuzung mit der B 311. Kurz vor der imposanten Eisenbahnüberführung
ist ein Parkplatz für die Besucher der Donauversickerung eingerichtet. Eine
überdachte Schautafel informiert den Neugierigen über die geologische
Sehenswürdigkeit.
Zuerst ist eigentlich der Lernort wenig spektakulär: Ein Flussbett, durch das
man trockenen Fußes hindurchgehen kann. Flussaufwärts sind eine zunehmende
Anzahl von Pfützen zu sehen, flussabwärts ist das Flussbett vollkommen trocken.
Bei Klassenfahrten bis zur Klasse 6 bietet sich an, bei den Schülern mit einer
Tierrettungsaktion zu beginnen. In den kleinen Pfützen sammeln sich viele
kleinere Fische und Kaulquappen, die bei einer weiteren Austrocknung des Flusses
unweigerlich sterben werden. Diese kann man mittels eines Glases, Siebes oder
Netzes herausfischen und in größere Wasserflächen umsiedeln und somit ihr Leben
retten.
Dieser emotionale Start erleichtert es den Schülern, nach dem Warum und Wieso zu
fragen. Die aufgestellten Schautafeln erklären dann anschaulich das
Naturschauspiel in Wort und Bild.
Wenn man das Thema etwas ausbauen will und zu diesem Zwecke eine Exkursion mit
dem Bus unternimmt, liegt es nahe, anschließend die Aachquelle zu besuchen,
nicht ohne den Busfahrer zu fragen, wie viele Kilometer es zwischen den beiden
Orten sind.
Gymnasium Oberstufe
Für Schüler der gymnasialen Kursstufe, die das Fach Geologie wählen, ist die
Gegend um die Donauversickerung ein wahres "Eldorado". Im Umkreis von 25
Kilometern können praktisch alle Themen vor Ort behandelt werden.
Dank der Immendinger Flexur können in den Steinbrüchen der Umgebung verschiedene
Schichten und Ausformungen des Jurakalkes gefunden werden.
In diesen Steinbrüchen findet man auf Anhieb Fossilien verschiedenster Art. Das
Immendinger Heimatmuseum und andere Museen in der nahen Umgebung bieten eine
riesige Sammlung von Versteinerungen.
Nur drei Kilometer Luftlinie entfernt befindet sich der Vulkankrater "Hewenegg".
Hier kann man an einem Platz das Thema Vulkanismus mit all seinen Facetten
intensiv behandeln. Weitere Hegau-Vulkane können ergänzend erforscht werden.
Da ja der Untergrund der jungen Donau löchrig ist, gibt es eine große Anzahl von
Höhlen und Dolinen. Die Höhlen sind teilweise für Touristen ausgebaut, teilweise
wollen sie auch noch "erforscht" werden. Exkursionen in touristisch nicht
erschlossene Höhlen müssen allerdings sorgfältig geplant und zusammen mit
ortsansässigen Höhlenkundlern begangen werden.
Im Naturschutzzentrum Obere Donau in Beuron ist die Erdgeschichte der Jungen
Donau liebevoll aufgearbeitet und dargestellt.
Das Thema im innerschulischen Unterricht
Bei der Beleuchtung des Themas im Unterricht könnte man mit dem Anfang des
Films: "Ein Fluss verschwindet" beginnen, um die Schüler neugierig zu machen.
Als Unterrichtsmedium könnte ein Topf oder elektrisches Gerät das Interesse noch
mehr wecken, wenn man erklärt, die zwei Erscheinungen stünden in unmittelbarem
Zusammenhang.
Im weiteren Verlauf ist es dem Unterrichtenden anheimgestellt, die zur Verfügung
gestellten Bilder, Texte, Dokumente und/oder den Rest des Films in Einsatz zu
bringen.
Im Zeitalter des Internets kann man die Schüler mit Hilfe von Google Earth
neugierig machen. Unter dem Stichwort "Donauversickerung" oder "Donauversinkung"
öffnet sich eine Luftaufnahme, in der die Versickerungsstellen deutlich
eingezeichnet sind und die das Naturphänomen eindrucksvoll zeigt.
Unmittelbar mit dem Thema verbunden ist auch die Frage nach dem Ursprung der
Donau und die Behandlung des Themas Aachtopf/Aachhöhle. Besonders zur Aachhöhle
gibt es ansprechend gestaltete Internetseiten für unterschiedliche
Altersklassen.
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -