Der Schulbauernhof Pfitzingen

Hintergrundinformationen

1. Bedeutung

Vertieftes Verständnis für bäuerliche Arbeit und Lebensumstände ist bei der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung mehr denn je nötig. Dies gilt auch für unsere Kinder und Jugendlichen. Dazu kann am besten das eigene Erlebnis dessen führen, was auf einem Hof geschieht. Die Agrarproduktion im Zusammenhang mit Natur und Umwelt, mit Marktbedingungen und dörflicher Tradition ganzheitlich zu erfahren erfüllt auch am ehesten die Forderung unseres Bildungsauftrags nach Anschaulichkeit und handlungsorientierten Lernformen.
Als Selbstversorgerbetrieb beantwortet der Schulbauernhof den Schülern und Schülerinnen die zentrale Frage ‚Wo kommt unser Essen her?’, indem er sie an der gesamten Produktionskette vom Acker, Stall und Garten bis auf den Teller und ins Glas beteiligt. Die selbsttätige Erfahrung der Vielfalt land- und hauswirtschaftlicher Arbeitsabläufe baut eine differenzierte Material- und Prozesskenntnis über unsere Nahrungsmittel auf und fördert deren Wertschätzung. Der Einblick in die ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedingtheiten und Konsequenzen bäuerlichen Tuns verdeutlicht die Lebensumstände unserer Agrarbevölkerung sowie die Veränderungen in der Agrarlandschaft. Der Aufenthalt auf dem Hof trägt zur Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler bei. Die erworbenen praktischen Fähigkeiten stärken das Selbstbewusstsein, der Umgang mit den Haustieren das Verantwortungsbewusstsein. Das Verhalten in den wechselnden Arbeitsgruppen trainiert Ausdauer, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Teamfähigkeit.
Dieses Konzept ganzheitlichen Lernens mit seinen angestrebten inhaltlichen, personalen, sozialen und ethischen Zielsetzungen richtet sich an alle allgemeinbildenden Schularten ab der vierten Klassenstufe. Der bisherige Schwerpunkt liegt auf der Sekundarstufe I. Programme für die Sekundarstufe II sind in der Entwicklung.

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -