Eine Grenzübertretung 1670. Schwenningen und Villingen im konfessionellen Zeitalter

Methode

Im Rahmen des Gesamtprojekts wird ein Lerngang angeboten: Verenas Gang nach Villingen (siehe unten Modul 5).

Das Gesamtthema ist als Projekt organisiert, das sich aus insgesamt 10 Modulen aufbaut. Diese betonen unterschiedliche inhaltliche Aspekte des Themas, die mit jeweils einer Leitmethode (Quellenarbeit, Rollenspiel, Lerngang, usw.) erarbeitet werden. Die Lehrkraft hat die Wahl, das Projekt insgesamt durchzuführen oder einzelne Module mit einander zu kombinieren. Bei einem reduzierten Modell werden die Verhandlung vor dem Kirchenkonvent und die dahinter aufscheinende Notlage der Verena Müller (Module 3 u. 4) sowie der konfessionelle Zusammenhang (Module 8 u. 9) als grundlegend empfohlen. Die übrigen Gesichtspunkte und Module können als Vertiefungen und Erweiterungen der Fallstudie hinzukommen.


ÜBERSICHT ÜBER DAS GESAMTPROJEKT

-> = Hinweis auf Materialien

Einstieg und Planung

Modul 1: Einstieg
Methode: Lehrervortrag
-> PowerPoint-Präsentation = PP1 (ppt)

alternativ:

Modul 2: Planung in der Klasse
Methode: Lehrervortrag / Moderation
Der Lehrer stellt nur die Verhandlung vor dem Kirchenkonvent vor; die Schüler leiten daraus weiterführende Fragestellungen ab. Durch Moderation wird festgelegt, welche Aspekte mit welchen Methoden bearbeitet werden sollen.
-> PowerPoint-Präsentation = PP1 (ppt) (Folien 1 u. 2)



Thematische Zugriffe

1. Verena Müller aus Schwenningen - eine Rekonstruktion

Modul 3: Biographie der Verena Müller
Methode: Quellenarbeit
Auf der Grundlage der Quellenbelege wird die Lebensgeschichte der Verena Müller erzählt (schriftlicher Text, Begräbnisrede, Erzählung des alten Jörg Müller für seine Enkel, o. ä.). Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Ereignissen 1669/70.
-> T 1 Verena Müller - Spuren ihres Lebens

Modul 4: Zwei Szenen
Methode: Rollenspiel
1. Verena Müller und die Frauen von Schwenningen
2. Verena Müller vor dem Kirchenkonvent
-> AB 1 , AB 2 Rollenkarten
Bei Bedarf schreiben sich die Schüler ihren Part in wörtlicher Rede auf. Es steht ihnen frei, auf der Grundlage der Informationen in D 1 und T 3 weitere Personen zu erfinden.

Modul 5: Verenas Gang nach Villingen
Methode: Lerngang
Der Weg der Verena Müller zu den Nonnen wird nachgestellt. Er kann im alten Schwenninger Ortskern "Ob dem Brückle" beginnen und führt über Wasenstraße - Hölzleweg - Bertholdshöfe - Aussichtsturm - Bickentor bis zum heutigen Kloster St. Ursula, dem früheren Klarissenkloster. Die Schüler können einen Blick in den Klosterhof, heute Schulhof der St. Ursula-Schulen, und, wenn geöffnet, die barocke Klosterkirche werfen. Um die physische Leistung Verena Müllers zu ermessen, sollte die Wegzeit festgestellt und bedacht werden, dass sie, vielleicht in einem Tragetuch, ein Kind von 1 Jahr bei sich hatte.

2. Vertiefungen: Kindersterblichkeit und medizinische Versorgung

Modul 6: Kindersterblichkeit in vormoderner Zeit
Methode: Internetrecherche, Bildarbeit
-> (Kinderreichtum - Eine Ausnahme in der neueren Geschichte? Veröff. des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (pdf)
-> B 1 Georges de La Tour, Das Neugeborene (1642)
-> B 2 Votivtafel aus Sammarei/Niederbayern

Modul 7: Medizinische Versorgung auf dem Dorf
Methode: Textarbeit, Internetrecherche
-> T 2 Die Schwenninger Hebamme
-> Rheinische Hebammengeschichte im Kontext (pdf)

3. Konfessionelle Abgrenzung und soziale Kontrolle

Modul 8: Territorien und Konfessionen im Bereich Schwarzwald-Baar
Methode: Kartenarbeit
-> B 3 , AB 3 Putzger Historischer Weltatlas, 96. Auflage, Berlin 1974, Beilage zur Geschichte Baden-Württembergs, Karte 2 (Konfessionen um 1648) und 3 (Südwestdeutschland um 1789)

Modul 9: Der Kirchenkonvent
Methode: Textarbeit
-> T 3 Schwenningen
-> T 4 Zum Vergleich: Urach

Modul 10: Villingen, die katholische Stadt
Methode: Bildarbeit, in der gymnasialen Oberstufe (G9: Kl. 11, G8: Kl. 10) ergänzt durch Textarbeit, wobei Lateinkenntnisse von Vorteil wären.
-> B 4 Federzeichnung: Villinger Stadtansicht mit Stadtpatronen, 1684
-> T 5 Auszüge aus der Predigt des Hieronymus Sichler, Villingen 1683

 

(Links zuletzt aufegrufen am 03.11.2020)

- Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -


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