Hintergrundinformationen
1. Bedeutung
Die Hochburg (Festung Hachberg) bei Emmendingen war eine der größten Burgen Badens. Ihre Baugeschichte ist vom Hochmittelalter (11.Jhd.) bis zu deren endgültiger Zerstörung im 17. Jahrhundert durchgehend belegt.
Ansicht 1610 ( B 2 ) © Rolf Brinkmann
Damit lässt sich in den verschiedenen Bauphasen die typische Entwicklung des Burgenbaus in Deutschland in diesem halben Jahrtausend zeigen.
Seit 1971 kümmert sich der „Verein zur Erhaltung der Hochburg e.V.“ intensiv um die Sicherung der Ruine und die Nutzung für interessierte Besucher.
Trotz ihrer Größe hatte die Hochburg nie eine überragende strategische Bedeutung für die Region.
Ritter auf dem Hochburgfest ( B 3 )© T.F.
Wenngleich zunehmend als militärische Anlage konzipiert, war sie dennoch auch immer Adelssitz mit entsprechenden Repräsentationsaufgaben, Sitz der Vogtei und mit ihren großen Wirtschafts- und Lagergebäuden im Zusammenhang mit dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Hofgut auch zentraler Sammelpunkt der grundherrlichen Abgaben.
2. Geschichte
Die Hochburg wird als hochmittelalterliche Anlage gleich in Stein gebaut. Als Erbauer gilt, neben vielen anderen Quelleninterpretationen, heute allgemein Dietrich von Hachberg, auch Dietrich von Emmendingen
- eher lokales Adelsgeschlecht
- Bau vermutlich 2. Hälfte 11. Jhd.
- Bereits 1161 wird der Markgraf von Baden als Besitzer urkundlich genannt, der Eigentumsübergang ist unklar.
Nach 1190 wir die Markgrafschaft geteilt.
Plan und Ansicht 1160 ( B 4 ) © Rolf Brinkmann
3. Anlage
Die Burgruine liegt auf einer Erhebung in den letzten Ausläufern der Vorbergzone hin zur Breisgauer Bucht auf dem Bundsandsteinrücken des Hornwaldes. Diese 358m hohe Erhebung verläuft in Nord-Süd-Richtung und hat ihren höchsten Punkt an der Südseite mit Blick in die Ebene.
Dennoch wurde die Burg nicht an dieser Stelle erbaut. Daraus lässt sich schließen, dass der ursprüngliche Zweck der Burg nicht in der strategischen Überwachung eines großen Adelsbesitzes gelegen haben kann.
Ruine von Süden ( B 5 ) © Rolf Brinkmann
in: Führer Staatliche Schlösser und Gärten: Die Hochburg bei Emmendingen, Titel
Mit der Nähe zum Dorf Sexau liegt die Burg am Rande des Altssiedellandes. Im 11. Jahrhundert setzen rund um die spätere Burg auf der Gemarkung der heutigen Orte Windenreute und Kollmarsreute große Rodungstätigkeit ein, wie an den Ortsnamen noch abzulesen ist.
So werden der ursprünglichen Burganlage heute drei Funktionen zugeschrieben:
- Gesicherter zentraler adeliger Wohnsitz
- Zentraler Ort der Rodungstätigkeit
- Schutz des nahe gelegenen Silber- und Erzbergbaus im Brettental
Luftbild Winter ( B 6 ) © Rolf Brinkmann
in: Führer Staatliche Schlösser und Gärten: Die Hochburg bei Emmendingen, S. 30
In den folgenden Jahrhunderten nimmt zwar auch die militärisch-strategische Bedeutung der Burg zu mit dem Übergang der Besitzung an den Markgrafen von Baden und später an das badische Stammhaus. Dennoch bleibt die Burg immer auch repräsentativer Adelssitz. Auch die gewaltigen Befestigungen der späteren Jahrhunderte hatten vor allem auch die Funktion der Machtdemonstration.
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -