Methodenvorschlag

Burg Hohenbaden (Altes Schloss)/Baden-Baden

Lernorterkundung

Die Lernorterkundung mit Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I kann mit Hilfe des Arbeitsblattes AB 1 vorbereitet werden, über das die Schüler die Grundinformationen über die Geschichte der Burg Hohenbaden und des Hauses Baden erhalten. Das Arbeitsblatt kann in Gruppenarbeit während des Unterrichts oder als Hausaufgabe bearbeitet werden. Der zusätzlichen Information der Lehrkraft dient der darstellende Text D 1 .
Für Grundschulklassen können die als notwendig erachteten Grundinformationen von der Lehrkraft auf der Basis von AB 1 und D 1 zusammengestellt werden, um auch für Schülerinnen und Schüler der Primarstufe eine optimale Vorbereitung auf den Burgbesuch sicherzustellen.

Wandert man mit Grundschülern oder Schülern der 5. oder 6. Klasse von Ebersteinburg zur Burg Hohenbaden könnten an geeigneter Stelle (z. B. ein markanter Felsen; Sitzmöglichkeit für die Gruppe) die Sage "Kellers Bild und Kreuz" vorgelesen und eventuell Teilaspekte der Sage (historischer Kern) besprochen werden ( AB 7 ). Eine andere Möglichkeit wäre, die Sage im Rahmen eines fächerverbindenden Projekts vor dem Burgbesuch im Deutschunterricht zu lesen und inhaltlich zu erschließen (ebenfalls AB 7 ).

Die Begehung einiger Teile der Burg sollte mit Grundschülern und Schülern der Unterstufe von Realschule und Gymnasium aus Sicherheitsgründen nur in durch jeweils eine Aufsichtsperson geführte Teilgruppen bzw. nur in der von der Lehrkraft begleiteten Gesamtgruppe begangen werden (vgl. "Praktische Tipps"). Nur abschnittsweise (Inneres des Jakobs- und Bernhardsbaus, Keller des Bernhardsbaus) kann das freie Entdecken der Burganlage durch jüngere Schülerinnen und Schüler empfohlen werden

Bei der Begehung der Burg mit Schülern der Grundschule und der Sekundarstufe I kommen das Arbeitsblatt AB 2 mit den Fragen zur Architektur der Burg und AB 3 zum Grundriss der Burg zum Einsatz. An den entsprechenden Stationen der Burgbegehung muss den Schülern jeweils Zeit gegeben werden, in Einzel-, Partnerarbeit oder in Kleingruppen die auf den Arbeitsblättern verzeichneten Aufgaben zu lösen und die notwendigen Eintragungen vorzunehmen. Zwischen den einzelnen Stationen übernimmt die Lehrkraft auf der Basis der darstellenden Texte D 2 (Beschreibung der Burgbegehung) und D 3 (Grundriss der Burg) die Moderation der Führung.
Bei älteren Schülerinnen und Schülern wäre denkbar, dass statt der Lehrkraft Teilgruppen der Klasse mit Hilfe von D 2 und des D 3 abschnittweise durch die Burg führen.

Detail am südlichen Tor der Burg Hohenbaden: ein Neidkopf zur Abschreckung böser Mächte

Detail am südlichen Tor der Burg Hohenbaden: ein Neidkopf zur Abschreckung böser Mächte
© Rainer Hennl

Empfehlenswert ist, anhand von AB 4 durch eine Schüler-Teilgruppe die Erkundung der Burg dokumentieren zu lassen. Eine entsprechende Wandzeitung kann z. B. im Klassenzimmer zur Ausstellung gelangen.

Rekonstruktionszeichnung Burg Hohenbaden

Rekonstruktionszeichnung Burg Hohenbaden von Otto Linde (1914/19)
© gemeinfrei ("Der Ufgau", 1937, S. 190)

Der unmittelbaren Nachbereitung des Burgbesuchs kann AB 5 mit einem Rekonstruktionsvorschlag von Otto Linde dienen. Das Blatt sollte erst nach der Begehung der Burg ausgegeben werden, denn es dient auch dazu, die Problematik von Rekonstruktionsversuchen zu thematisieren. Zum Beispiel ist es in Anbetracht der baulichen Überreste nicht möglich, exakte Aussagen darüber zu treffen, wie das Dachgeschoss des Bernhardsbaus oder das Obergeschoss des Bergfrieds gestaltet waren. Als wiederholende Hausaufgabe können die Schülerinnen und Schüler die auf Seite 2 desselben Arbeitsblatts verzeichneten burgenkundlichen Fachbegriffe den auf der Rekonstruktionszeichnung eingetragenen Nummern zuordnen.

Im Anschluss an den Besuch der Burg Hohenbaden ist es möglich, nach Baden-Baden abzusteigen. Hierbei wird das Neue Schloss passiert, das sich freilich seit 2003 in Privatbesitz befindet und daher momentan nur von außen besichtigt werden kann.

Das Kloster Lichtenthal.

Das Kloster Lichtenthal.
© www.lmz-bw.de (Weischer)

Im Rahmen einer ganztägigen Exkursion lässt sich der Burgbesuch auch mit dem Besuch der markgräflichen Grabkappelle, der "Fürstenkapelle", im Kloster Lichtenthal verbinden (vgl. "Praktische Tipps").

 


Behandlung des Themas in der Schule

Verzichtet man auf eine Exkursion nach Hohenbaden, können bei der Behandlung des Themas "Burg" in der Schule die Arbeitsblätter AB 3 (Grundriss Hohenbadens) und AB 5 (Rekonstruktionszeichnung der Burg Hohenbaden) zum Einsatz kommen, um die Schülerinnen und Schüler mit den typischen Bestandteilen einer mittelalterlichen Burg vertraut zu machen. Ergänzend zu den genannten Arbeitsblättern wäre denkbar, mittels eines Beamers Bilder vom heutigen Zustand der Burg zu zeigen. Als Arbeitsformen bietet sich in diesem Zusammenhang das fragend-entwickelnde Unterrichtsgespräch oder Kleingruppenarbeit an.

Auf vielfältige Weise ist im Geschichts- oder Gemeinschaftskundeunterricht AB 6 zum Großen Landeswappen von Baden-Württemberg verwendbar (Territorialstaaten im Südwesten Deutschlands; Reichsdeputationshauptschluss; das Bundesland Baden-Württemberg).

Großes Landeswappen von Baden-Württemberg

Großes Landeswappen von Baden-Württemberg
© www.lmz-bw.de (Jaeger)


Eine Behandlung der auf die Burg Hohenbaden (und daneben auf Kuppenheim) bezogenen Sage "Kellers Bild und Kreuz" ist im Rahmen des Fachs Deutsch auch ohne Burgbesuch möglich (Ortssage, ätiologische Sage). Eine Darstellung der Burg Hohenbaden und des Ortes Kuppenheim aus dem 16. Jahrhundert sowie Leitfragen zur Erschließung des Sageninhalts sind dem Text ( AB 7 ) beigefügt.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -