Methodenvorschlag - Lernorterkundung

2.1 Methodenvorschlag - Lernorterkundung

Berlichingisches Wappen am Treppenturm
Berlichingisches Wappen am Treppenturm
©Ulrich Maier

Für Schülerinnen und Schüler aller Schularten empfiehlt sich zunächst ein freies Entdecken der recht geräumigen Burganlage. Sie sollten das Gelände selbständig begehen und Fragen und Eindrücke notieren (harte Schreibunterlage, Notizblock). An einem geeigneten Platz (Untere Burg, südlicher Zwinger) können die Informationen ausgetauscht, allgemeine Fragen beantwortet und neue Arbeitsaufträge vergeben werden, z. B. kann hier auf die Besonderheit eingegangen werden, dass Burg Hornberg aus zwei zusammengeschlossenen Burgen besteht, der Unteren Burg und der Oberen Burg.

Mit dem Arbeitsblatt AB 2 "Burgerkundung" können Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I die einzelnen Gebäudeteile der Burg und ihre einstige Funktion anschließend systematisch erkunden.
Sie können ebenfalls eine Fotodokumentation erstellen und im Unterricht damit eine Wandzeitung gestalten (vgl. AB 3 ).

Folgende Beobachtungsaufgaben können auch schon Grundschülern mit auf den Weg gegeben werden:

  • Wie schützten sich die Burgbewohner? (Wehrtechnische Merkmale wie Mauern, Gräben, Türme, Schießscharten usw.)

    Fischschwanz-Schlüsselscharte, die typische Schießschartenform auf dem Hornberg
    Fischschwanz-Schlüsselscharte, die typische Schießschartenform auf dem Hornberg
    ©Ulrich Maier

  • Zeichnen und Skizzieren: Bergfried, Schießscharten, Wappen (z.B.: Suche eine Schießscharte, ein Wappen und zeichne sie ab.)
  • In einen groben Umrissplan der Kernburg kann die Lage von Wohngebäuden, Burgkapelle, Treppenturm, Bergfried eingezeichnet werden.
  • Beschreibung der Lage, Beobachtung des geographischen Umfeldes: Warum wurde gerade hier eine Burg gebaut? (Freie Sicht ins Neckartal, steile Berglage bietet Schutz, langgezogener Bergrücken prägt den Grundriss der Anlage)

2.2 Methodenvorschlag - Das Thema innnerhalb der Schule

Eingang zur Kernburg mit südlichem Zwingerturm
Eingang zur Kernburg mit südlichem Zwingerturm
©Ulrich Maier

Mit Hilfe der Rekonstruktionsskizze ( AB 1 ) können bereits Grundschülerinnen und -schüler die wesentlichen Gebäudeteile der Burg identifizieren und mit dem Grundriss vergleichen. Fotos vom jetzigen Bauzustand können zur Erläuterung einbezogen werden.
Bei der Nachbehandlung einer Exkursion zum Hornberg können Schülerinnen und Schüler ihre vor Ort gemachten Beobachtungen auswerten und in einer Dokumentation, Ausstellung oder Wandzeitung zusammenfassen, z. B.:

  • Die Burg: Erfassung der typischen Gebäudeteile
  • Der Burgherr Götz von Berlichingen: Lebensbeschreibung in Stichworten, etwa einer Zeitleiste, Bilder zu seinem Leben, auch nach Recherche im Internet
  • Die Burg in der Landschaft: Lage über dem Neckar, weite Sicht auf die Neckartalstraße, Weinberge in Steillagen

Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 und 2 kann das Leben des prominentesten Burgbewohners Götz von Berlichingen Aufschluss über die gesellschaftliche und politische Situation des Spätmittelalters geben. Götz war ein "Fehdeunternehmer". Mit seinen häufig vom Zaun gebrochenen Fehden beschaffte er sich am Rande der Legalität ein Vermögen, das ihm den Kauf des Hornberg ermöglichte und zu einem begüterten Landedelmann machte (vgl. AB 4 ). Die farbige Biographie mit vielen Brüchen und Wendungen ergibt ein lebendiges Bild der Zeit. Vertieft werden kann der Blick auf die wirtschaftliche Struktur des Feudalismus, wenn man sich mit seinen Besitz- und Herrschaftsverhältnissen befasst. Es handelt sich um typischen Streubesitz mit einer Vielzahl von Differenzierungen (vgl. AB 5 ).

 
- Arbeitskreis Landeskunde/ Landesgeschichte RP Stuttgart -