Grundmauern des Bergfrieds ©Ulrich Maier
Im frühen 11. Jahrhundert lebte auf der Burg Gräfin Adelheid von Metz. Sie ist die Mutter Kaiser Konrads II. und gilt deshalb als "Stamm-Mutter" des salischen Kaiserhauses. 1140 geriet die Burg in den staufisch-welfischen Thronstreit. Zu dieser Zeit waren die Welfen Burgherren in Weinsberg. Da die Welfen die Königswahl Konrads von Hohenstaufen nicht anerkannt hatten, entzog ihnen König Konrad ihre Herzogtümer, was diese jedoch nicht tatenlos hinnahmen. Es kam zum Krieg und zur Belagerung der Burg Weinsberg, die Konrad als Reichslehen beanspruchte. Welf VI. zog mit einem starken Heer nach Weinsberg, doch König Konrad schlug ihn vernichtend und die Burg musste kapitulieren. Welf selbst entkam mit knapper Not, musste aber in der Folge das staufische Königtum anerkennen. Die Geschichte von den "treuen Weibern von Weinsberg", die mit der Übergabe der Burg eng verbunden ist, taucht bereits 30 Jahre nach dem Ereignis in Geschichtschroniken auf und gilt als gesichertes historisches Ereignis. Seit dem 16. Jahrhundert wird die Begebenheit als Wandersage auf viele andere Burgen übertragen. Den Beinamen "Weibertreu" erhielt die Burg erst im 18. Jahrhundert. In der um 1170 entstandenen Kölner Königschronik wird berichtet: "Der König belagerte im Jahre 1140 eine Burg des Herzogs Welf von Bayern, Winesberg genannt, und brachte sie zur Kapitulation, wobei er den Edelfrauen und den übrigen Weibern, die sich daselbst vorfanden, mit königlichem Edelsinn die Erlaubnis gab, dass jede mitnehmen dürfe, was sie auf ihren Schultern tragen könne. Diese aber, wie auf die Treue gegen ihre Gatten so auch für die Rettung der übrigen bedacht, ließen ihre Habe beiseite und stiegen herab, die Männer auf den Schultern tragend. Als nun Herzog Friedrich von Schwaben, der Bruder des Königs, solchem Vorgehen widersprach, entgegnete ihm der König, der die List der Weiber nicht übelnahm, es zieme sich nicht, ein Königswort zu ändern." 1450 ging die Burg, wie bereits 10 Jahre zuvor die Stadt Weinsberg, an die Pfalz, 1504 an Württemberg. Während des Bauernkriegs 1525 zerstört, sollte sie im 17. Jahrhundert zur württembergischen Festung ausgebaut werden. Aus dieser Zeit stammt der heute noch erhaltene Pulverturm. Doch die Pläne wurden aufgegeben, die Burg verfiel mehr und mehr, bis sich Justinus Kerner in der Zeit der Romantik um die Burg zu kümmern begann und die Ruinen konservieren ließ.
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