Klosteranlage Bronnbach und der Idealplan

Trotz massiver Eingriffe in die Bausubstanz und trotz veränderter Nutzung im Einzelnen ist nach 1802 die Grundstruktur der Klosteranlage erhalten geblieben. Sie entspricht dem sog. zisterziensischen Idealpan, der seinerseits auf benediktinischer Tradition beruht:

Plan der Klosteranlage

Grundriss der Klosteranlage Bronnbach

 

Innerer Klosterbezirk
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Klosterkirche
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Konventbau: Im Erdgeschoss der Kapitelsaal für die tägliche Lesung eines Kapitels aus der Ordensregel, ferner ein Sprech- und Arbeitsraum der Mönche; im 1. Stock der Schlafsaal, der später in Mönchszellen aufgeteilt wurde.
3
Prälatur: Ursprünglich der Laienbrüder (Konversen) - Trakt mit großem Keller, Speise- und Schlafsaal. Nachdem die Zahl der Laienbrüder stark zurück- gegangen war, wurde um 1600 der Konversentrakt zur Abtsresidenz umgebaut.
4 Kreuzgang: Den Innenhof umschließender Gang, der sich mit Fenstern zum Kreuzgarten öffnet und von dem aus alle wichtigen Räume des inneren Klosterbezirks erreicht werden konnten. Außerdem Bereich für Prozessionen, Meditation und Lesung. Der Nordflügel wurde vor 1500 vermutlich auch als Skriptorium genutzt.
5 Refektorium (Speisesaal) der Mönche: Gegenüber dem Brunnenhaus gelegen, vom Kreuzgang aus zugänglich; darüber der Josephsaal als Festsaal des Klosters; beide in ihrer heutigen Gestalt. Ergebnis der Umbauphase um 1725.
6 Klosterspital: Aufwendig gestalteter Neubau von 1705, östlich des inneren Klosterbezirks gelegen; durch die Brauereieinbauten stark geschädigt. Jetzt Nutzung als Archiv.
Äußerer Klosterbezirk
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Orangerie : Um 1775 entstanden, nach 1901 Einbau einer Wohnung.
 
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Abteigarten: Vor der Prälatur, ihr zuzuordnen.
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Klostergasthaus (Pflicht zur Gastfreundschaft): Außerhalb der Klostermauern gelegen
 
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Bäckerei (Pfisterei )
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Remise aus dem 19. Jahrhundert.
 
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Klostermühle
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Bursariat: Zentralverwaltung der Klosterwirtschaft.
 
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Ehemaliges Brauhaus des Klosters
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Stallung
 
19
Saalgarten: Dem Repräsentationsbereich der Prälatur zugeordnet.
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Weitere Wirtschaftsgebäude
 
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Remise: aus dem 19. Jahrhundert
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Große Scheune
 
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Klostermauer: Umschloss den äußeren und inneren Klosterbezirk und diente der Abschirmung nach außen.
14
"Schreinerei", zur Bauzeit 1716-18 auch als Schütthaus bezeichnet.
 
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Weinberg: Weinbau war - neben Ackerbau und Weidebetrieb - einer der Wirtschaftsschwerpunkte des Klosters.
         

Alle für das auf Gebet, Arbeit und geistlicher Lesung basierende Leben der Mönche notwendigen Räumlichkeiten (dazu gehören Kirche, Kapitelsaal, Sprech- und Arbeitsraum) gruppieren sich zusammen mit den für die Daseinssicherung notwendigen Räumen (Speisesaal, Küche, Schlafsaal) geschlossen um den Kreuzgang (=Klausur) und sind über ihn jederzeit schnell erreichbar.

Die Klosteranlage Bronnbach im Bild
Eine Fotodokumentation mit Erläuterungen der Klosteranlage Bronnbach kann in Landeskunde online aufgerufen werden.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -

 


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