Die mittelalterliche Stadt Heilbronn - Dauerausstellung im Stadtarchiv

Hintergrundinformationen

Bedeutung

Die Dauerausstellung des Stadtarchivs Heilbronn
Die Dauerausstellung des Stadtarchivs Heilbronn "Der Vergangenheit nachgespürt" befindet sich im historischen Deutschhof.
© Stadtarchiv Heilbronn


In allen weiterführenden Schulen wird das Thema "Stadt im Mittelalter" verbindlich behandelt. In den Leitgedanken der Bildungspläne von Haupt-, Realschule und Gymnasium wird darauf verwiesen, dabei wo möglich landeskundliche Bezüge herzustellen.

Das Stadtarchiv Heilbronn im historischen Deutschhof, mitten im Herzen der Altstadt gelegen, zeigt die Dauerausstellung "Der Vergangenheit nachgespürt". Sie ist multimedial angelegt und für eigenständiges Erkunden bestens geeignet. Hier können Schülerinnen und Schüler an einem Stadtmodell, an Wandtafeln, einzelnen Exponaten, einem Urkundenlesegerät und einer Videowand mittelalterliche Stadtgeschichte plastisch erfahren.

Zur Vorbereitung bzw. Vertiefung im Unterricht bietet das Stadtarchiv eine CD an: "Meilensteine - Urkunden zur frühen Heilbronner Stadtgeschichte". Sie stellt sieben Urkunden zur Stadtgeschichte vor, welche die Entstehung der Stadt von der Ersterwähnung 741 bis zur reichsstädtischen Verfassung anschaulich vermitteln. So beschreibt beispielsweise das älteste bekannte Stadtrecht, das König Rudolf 1281 der Stadt gegeben hat, auf anschauliche Weise die mittelalterliche Stadt als eigenen Rechtsraum. Schülerinnen und Schüler erfahren hier, welche Strafen für welche Vergehen verhängt wurden. Auch auf die wichtigsten Handwerkszweige wird verwiesen: Bäcker, Metzger und Weber. In Ansätzen wird das Stadtregiment sichtbar, an dem schon die Bürger beteiligt waren. Diese Quelle eignet sich wegen ihrer Anschaulichkeit besonders für den Einsatz in Hauptschule, Klasse 9, Realschule Klasse 6 und Gymnasium, Klasse 7, und vertieft den in den Ausstellungen gewonnenen Eindruck über Gestalt und Funktion der mittelalterlichen Stadt ebenso wie die reichsstädtische Verfassung von 1371, welche die politische Struktur einer Reichsstadt deutlich macht. Die Urkunde geht auf die Beteiligung des Patriziats, der Kaufleute und Handwerker detailliert ein. Hier wird die Entwicklung der Stadt zu einem republikanischen Gemeinwesen deutlich, in dem Wurzeln moderner Vorstellungen von Staat und Gesellschaft zu finden sind. Diese Quelle eignet sich besonders für den Einsatz in Klasse 10 Gymnasium (G8).

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -