Konstanz - eine Stadtrallye
Geschichte
2200-1800 v.Chr.
Jungsteinzeitliche Ufersiedlungen an der Konstanzer Bucht
1200-800 v.Chr.
Bronzezeitliche Pfahlbauten
um 200 v.Chr.
Keltische Fischersiedlungen in der späteren "Niederburg"
nach 300 n.Chr.
Römisches Kastell auf dem späteren Münsterhügel
um 500
Die romanische Siedlung kommt unter alemannische Herrschaft.
um 600
Gründung des Bistums Konstanz. Der Bischof errichtet auf dem Areal des Römerkastells eine Kirche und seinen Amtssitz. In der "Niederburg" nördlich des Münsters siedeln sich Bischofshörige, Handwerker und Fischer an. Über den Rhein führt eine Fähre.
890-919
Unter Bischof Salomon III., dem königlichen Kanzler und führenden Staatsmann, erreicht das Konstanzer Kulturleben seine erste Blüte.
um 900
Es kommt bei der St. Stephanskirche, die schon um 615 als "außerhalb der Stadt" stehend genannt wird, zur Ausbildung eines Marktes, der das Marktrecht erhält. Die im Umkreis entstehende Kaufmannssiedlung bildet den Kern der Bürger- und späteren Handelsstadt.
934-975
Bischof Konrad I., der Heilige, aus dem Fürstengeschlecht der Welfen gründet mit dem später vom hl. Bischof Gebhard II. vollendeten Ziel, Konstanz zu einem sakralen Abbild Roms zu machen, in Anlehnung an die römischen Patriarchalkirchen mehrere Kirchen und lässt die Mauritiuskapelle als verkleinerte Nachbildung der Heilig-Grab-Kirche von Jerusalem am Münster erbauen.
1052-1089
Das Münster wird nach erneutem Einsturz neu aufgebaut.
1146
Bernhard von Clairvaux predigt im Münster den Kreuzzug.
Turm des Konstanzer Münsters
© Johannes Hof
1153
Kaiser Friedrich Barbarossa hält hier einen Reichstag.
1183
Friedensschluss mit den lombardischen Städten
Informationstafel am Obermarkt
© Johannes Hof
1192
Kaiser Heinrich VI. befreit die Stadt von der bischöflichen Steuer, sie wird damit Freie Reichsstadt.
1212
Konstanz erkennt den Staufer Friedrich II. als deutschen König an und nimmt ihn in der Stadt auf, während sie dem heranrückenden welfischen Gegenkönig Otto von Braunschweig die Tore verschließt.
Der Kaiserbrunnen auf der Marktstätte - Pferd
© Johannes Hof
1215
Zum Dank für die geleistete Hilfe verleiht Friedrich II. der Stadt das Recht eines eigenen Rates und eigener Stadtverwaltung.
1216
Erste Erwähnung des Konstanzer Leinenexports über Genua nach Nordafrika.
Im 13. Jahrhundert
Anlage zweier neuer Märkte außerhalb der Mauer: des Obermarktes und der Marktstätte mit dem damaligen Hafen
1225
Gründung des Großen Spitals zum Hl. Geist an der Marktstätte (heute Postagentur und Seniorenheim). Die durch Stiftungen reich begüterte "Spitalstiftung" besteht unter städtischer Regie noch heute.
1240
älteste Münzordnung der Stadt
1220-1250
Ummauerung des gesamten Stadtgebietes, nachdem die Mauern um die frühe Stadt durch deren sukzessive Erweiterung nutzlos geworden waren.
1252
Stadterweiterung durch Bebauung des Neugassen-Viertels
1293-1306
Kulturelle Blüte unter Bischof Heinrich II. von Klingenberg, vorher Kanzler König Rudolfs von Habsburg; wahrscheinlich in seinem Umkreis Entstehung der Manessischen Handschrift, der umfangreichsten Sammlung von Minneliedern, sowie der "Weingartener Liederhandschrift". Die "Weberfresken" im Haus zur Kunkel am Münsterplatz von ca. 1310-20 nehmen u. a. Bezug auf "Parzival".
Im 14. Jahrhundert
Nach Kämpfen mit dem Bischof erringt die Stadt zunehmend Unabhängigkeit von diesem und die Zünfte erhalten nach Zunftaufständen Beteiligung an der Stadtregierung.
1388
Erbauung des Kaufhauses am Hafen ("Konzil"), besonders für den Italienhandel
Das Alte Kaufhaus – „Konzil“
© Johannes Hof
Um 1408
Gründung der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft, der ersten Warenhandelsgesellschaft Europas, unter maßgeblicher Beteiligung des Konstanzer Großkaufmanns Lütfrid Muntprat, der um 1430 der reichste Mann Südwestdeutschlands ist.
1414-1418
Konstanzer Konzil mit Aufhebung des Schismas durch Wahl von Papst Martin V., Verurteilung und Verbrennung der böhmischen Reformatoren Johannes Hus und Hieronymus von Prag
Informationstafel am Haus zum hohen Hafen
© Johannes Hof
1460
Nach Niederlagen in mehreren Schweizerkriegen verliert die Stadt ihr südliches Hinterland, den Thurgau. Spätere Verhandlungen über einen Anschluss an die Eidgenossenschaft scheitern. Wirtschaftliche Veränderungen, Konkurrenz durch die Fugger, Verlagerungen der Handelswege nach der Entdeckung Amerikas, die Übernahme der Reformation und daraus folgende Konflikte mit dem Kaiser und der Verlust der Reichsfreiheit führen zum Niedergang der Stadt.
1521
Beginn der Reformation in Konstanz
1548
Die Stadt verliert die Reichsfreiheit und kommt unter österreichische Herrschaft.
1805
Konstanz wird badisch.
1848
Friedrich Hecker proklamiert vom Balkon des Stadthauses die deutsche Republik.
1945
Konstanz wird kampflos und ohne Kriegsschäden an die französischen Truppen übergeben.
1966
Gründung der Universität Konstanz
1982
Die historische Altstadt wird unter Denkmalschutz gestellt.