Hintergrundinformationen

Tübingen - Eine Universitätsstadt im Mittelalter. Eine Stadtführung von Schülern für Schüler ab Klasse 3

1. Bedeutung


Für Schüler/innen und Lehrer/innen ist es unbedingt lohnenswert den landeskundlichen Unterricht im Klassenzimmer durch eine von den Schülern selbst gestaltete Stadtführung in Tübingen zu erweitern oder zu ersetzen.
Die Universitätsstadt Tübingen veränderte ihr Erscheinungsbild im Laufe der Jahrhunderte. Dennoch sind auch im heutigen Stadtbild noch zahlreiche mittelalterliche Bauwerke sichtbar. Die Stiftskirche, die Burse, das Stift, der Marktplatz oder der Karzer zeugen beispielsweise von der mittelalterlichen Vergangenheit Tübingens und den Anfängen der Universität. Diese unmittelbare Begegnung mit der Geschichte bietet den Schüler/innen ein nachhaltiges Lernerlebnis.

Der Bildungsplan der Grundschule betont das hohe Maß der Lernmotivation bei außerschulischen Erfahrungen und außerschulischem Einsatz: "Aus der Schule gehen - etwas in die Schule mitbringen".

Die Schüler/innen erarbeiten sich mit Hilfe der angegebenen Materialien einen eigenen Stadtrundgang. Thematische Schwerpunkte sind Wasser, Feuer und studentisches Leben im mittelalterlichen Tübingen. Die Materialien sind für Grundschüler ab Klasse 3 geeignet.

In der Vorbereitung und Durchführung der Stadtführung werden Lese- und Redefähigkeiten sowie Recherchier- und Präsentiertechniken geübt.


2. Geschichte

WerKurzer chronologischer Überblick über die Stadtgeschichte Tübingens bis zum Dreißigjährigen Krieg:

4. bis 8. Jahrtausend v. Chr.
Spuren erster Siedlungen aus der mittleren Steinzeit

800 - 400 v. Chr.
Keltische Grabhügel in der Umgebung

In römischer Zeit durchzog lediglich eine Straße von Sumelocenna (Rottenburg) kommend das heutige Stadtgebiet.

Ab ca. 400 n. Chr.
alamannische Besiedlung

1078 Tübingen wird in der Trierer Chronik als "castrum twingia" erwähnt

Seit 1185
Auftreten des "Tübinger Pfennigs"

1191
erste Erwähnung von Kaufleuten

1231
erste Erwähnung von Stadtrechten

1262
Gründung eines Augustinereremitenklosters (heute Evangelisches Stift)

Evangelisches Stift

Evangelisches Stift
© Robert Henes

1262
erste urkundliche Erwähnung der Stadtmauer

Neckarfront

Neckarfront
© Robert Henes


1280
Ein Großbrand zerstört den unteren Teil der Stadt.

1291
urkundliche Nennung des Spitals zur Versorgung von "Elenden aller Art"

1310
erste Nennung des Ammerkanals

1342
Die Tübinger Pfalzgrafen verkaufen die Stadt an Graf Ulrich II. von Württemberg.

1435
Bau des Rathauses

Rathaus mit astronomischer Uhr

Rathaus mit astronomischer Uhr
© Robert Henes

1470 - 1529
Bau der Pfarrkirche St. Georg, später Stiftskirche

Stiftskirche mit Georg dem Drachentöter

Stiftskirche mit Georg dem Drachentöter
© Robert Henes

1477
Gründung der Universität durch Graf Eberhard im Barte

1514
Im Tübinger Vertrag wird die Macht der Fürsten beschränkt.

1534/35
Einführung der Reformation durch Herzog Ulrich

1536
Einrichtung des Evangelischen Stifts

1588 - 1592
Bau des "Collegium illustre" (Wilhelmsstift)

1636 - 1648
wechselnde Besetzung durch Schweden, Österreicher und Franzosen im Dreißigjährigen Krieg


3. Anlage


Für den Stadtrundgang von Schülern für Schüler bietet sich folgende Route an:

  1. Neckartor
  2. Georgsbrunnen am Holzmarkt
  3. Stiftskirche
  4. Ehemalige Mädchenschule (Platz hinter der Stiftskirche)
  5. Burse (Bursagasse)
  6. Ev. Stift
  7. Karzer (Münzgasse 20)
  8. Tübinger Pfennig (Münzgasse 6)
  9. Marktplatz / Rathaus
  10. Ammerkanal (Ammergasse)
  11. Spital (Schmiedtorstraße)
  12. Stadtbrand (Neue Straße)

Stadtrundgang mit Stationen

Stadtrundgang mit Stationen
© Auszug aus dem amtlichen Stadtplan der Universitätsstadt Tübingen, bearbeitet v. R. Henes

Internetstadtplan der Stadt Tübingen

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -