Staufische Spuren in Schwäbisch Hall

Hintergrundinformationen

1. Bedeutung

Nahezu alle Bildungspläne enthalten das Thema "Stadt im Mittelalter". Zumeist ist es untrennbar mit den Staufern verbunden, in deren Herrschaft es zu einer Vielzahl von Stadtgründungen kam. Dazu gehört auch Schwäbisch Hall. (Vgl. dazu auch das Unterrichtsmodul Schwäbisch Hall - Entstehung einer mittelalterlichen Stadt )

Die Stadt erlebte wegen der Salzproduktion und der Münzprägung (Heller) einen rasanten Aufstieg. Deshalb war sie auch ein bedeutender Steuerzahler im Reich.

Seit dem 12. und 13. Jahrhundert erfuhren die staufischen Gründungen mannigfache Veränderungen durch Kriegszerstörungen, Umbauten, Feuersbrünste und weitere Katastrophen. Auch in Schwäbisch Hall sind neben beeindruckenden Zeugnissen aus jener Zeit vielfach nur noch Fragemente aus der staufischen Epoche zu finden. Nur bei genauem Hinsehen sind sie zu entdecken.

Bis heute bleiben auch unter Experten bei Zeugnissen aus der Stauferzeit viele Fragen offen. Eine tiefgreifende Beschäftigung ist deshalb in der Schule nicht möglich.

Die Suche nach Spuren aus staufischer Zeit kann aber den Blick der Schüler schärfen und aufzeigen, dass Städte einem starken Wandel unterlagen. Ebenso kann deutlich werden, dass die Spuren der Vergangenheit erhaltenswert sind.

Staufische Spuren in Schwäbisch Hall

Staufische Spuren in Schwäbisch Hall
© Otto Windmüller


2. Geschichte

1116
Die Grafen von Comburg-Rothenburg sterben aus. Sie hatten das Gebiet Schwäbisch Hall und Comburg beherrscht. Es fällt an Herzog Konrad, einen Staufer.

1138
Konrad III. von Staufen wird deutscher König.

1140
König Konrad hält auf der Comburg einen Hoftag ab.

Die Staufer im 12. und 13. Jahrhundert

Die Staufer im 12. und 13. Jahrhundert
© Otto Windmüller


1156
Erste urkundliche Erwähnung von Schwäbisch Hall

1189
Erste urkundliche Erwähnung des in Schwäbisch Hall geprägten Hellers. Der staufische Kaiser Friedrich Barbarossa hatte in der Stadt eine Reichsmünzstätte errichten lassen, die die Produktion der "Haller" (= Heller) übernahm. Neben der Saline war die Münzprägung der zweite Faktor für den Aufstieg Schwäbisch Halls.

1190
König Heinrich VI. hält in Anwesenheit von ca. 4000 Fürsten, Edlen und Rittern einen Hoftag ab.

1239
König Konrad IV. hält sich in Hall auf.

1268
Der letzte Staufer Konradin wird hingerichtet. Die staufische Herrschaft ist zu Ende. Ein Machtvakuum entsteht.


3. Anlage

Staufische Spuren sind an zahlreichen Stellen der Stadt zu finden. Diese befinden sich hauptsächlich in der Kernstadt und der Katharinenvorstadt. Andere Stadtteile sind noch nicht untersucht.


Blick vom Turm des in staufischer Zeit gegründeten Johanniterklosters auf die ehemals staufischen Besitzungen

Blick vom Turm des in staufischer Zeit gegründeten Johanniterklosters auf die ehemals staufischen Besitzungen
© Otto Windmüller


Ein weiterer Schwerpunkt der Zeugnisse aus der Stauferzeit befinden sich auf der Comburg und in Steinbach.

Kloster Großcomburg mit St. Johannes (unten Bildmitte)

Kloster Großcomburg mit St. Johannes (unten Bildmitte)
© Otto Windmüller

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -


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