Eingliederung der Vertriebenen in Schwäbisch Gmünd

Autorin: Eva Lienert

(Arbeitskreis RP Stuttgart)

Bildunterschrift: Bezugsscheinstelle in der Grät

Bezugsscheinstelle in der Grät © Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd

Aus dem Osten des Deutschen Reiches wurden ca. 11 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Sie mussten ihre Häuser verlassen, oft mit nicht mehr als zwei Koffern.

Die Stadt Schwäbisch Gmünd hatte den Krieg nahezu unzerstört überstanden. Sie schien daher besonders geeignet, Tausende von Vertriebenen aufzunehmen.

Allein 1946 kamen 16.446 Menschen nach Schwäbisch Gmünd. Diese mussten zunächst untergebracht und mit Nahrung und Kleidung versorgt werden. Die Stadtverwaltung, die diese gewaltige Aufgabe lösen sollte, verfügte weder über geeignetes Fachpersonal noch über ausreichende Weisungsbefugnis - das Sagen hatte die amerikanische Militärregierung. Doch bereits im Sommer 1945 war von Käthe Czisch die "Gmünder Nothilfe" ins Leben gerufen worden, die sich jetzt auch tatkräftig für die Heimatvertriebenen einsetzte und zu einer allseits anerkannten Institution wurde.

Ende 1949 waren 30,8 % der Gmünder Bevölkerung Heimatvertriebene, also fast jeder dritte Einwohner. Schwäbisch Gmünd hatte die höchste Vertriebenenquote in ganz Südwestdeutschland.

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