Methodenvorschlag
Lernorterkundung
Stadt und Schlossgarten können in kleinen Gruppen selbstständig erschlossen werden. Unter Berücksichtigung der Altersgruppen sind unterschiedliche Themenstellungen erforderlich, denen die Arbeitsblätter Rechnung tragen wollen. Für die Sekundarstufe I eignen sich Suchspiele im Schlosspark, wobei größere Klassen in Gruppen aufgeteilt werden sollten ( AB 1). Sie finden ihren Weg mit Hilfe vorgelegter Gartenskizzen und schließen die Erkundung ab, in dem sie ihre Lösungen mit denen der begleitenden Lehrkräfte abgleichen.
Fortgeschrittenere Klassen bzw. ältere Schüler und Schülerinnen sollten anspruchsvollere Arbeitsaufgaben erledigen ( AB 2b ).
Eine Gartentour für die Sekundarstufe II ist etwas anspruchsvoller. Literaten, die im 18. und 19. Jahrhundert den Schlosspark besuchten, äußersten sich in positiver wie negativer Weise über diesen. Einen Führer durch den Schlosspark erhält man auf jeden Fall ( AB 3 ). Ein Gartenplan sollte der Übersicht dienen ( B 8a ).
Eine Umrundung des Schlossparks bietet auch von außerhalb interessante Blicke auf Schloss, Garten und unbebaute Umgebung. Eine sommerliche Radtour ist durchaus empfehlenswert ( AB 4 ).
Das Obere und Untere Wasserwerk sind fast noch im Originalzustand erhalten. Von ihnen aus wurden die Wasserspiele im Schlossgarten versorgt.
Von außen gut einsehbar sind die technischen Anlagen am Oberen Wasserwerk. Deren Funktionsweise kann mit Hilfe der Arbeitsblätter erschlossen werden ( AB 5 ). Für eine detaillierte Besprechung sei auf die Ausführungen von Johann Michael Zeyher ( D 2 ) hingewiesen.
Der Eiskeller, in dem die Nahrungsmittelvorräte für die Küche im Schloss aufbewahrt wurden, ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die zentrale Aufgabe, die ihm zukam, kann mit Hilfe zahlreicher Fotografien erarbeitet werden ( AB 6 ).
Das Untere Wasserwerk ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die noch original vorhandenen technischen Anlagen weisen die doppelte Nutzung der Wassertechnik aus: Einmal zur Versorgung der Wasserspiele zwischen Aquädukt und Eisernen Vögeln ( AB 7 ), zum anderen zum Betreiben der Knochenmühle. Ein Brief des Betreibers Johann Pfrang an die Bau- und Gartendirektion aus dem Jahr 1796 gewährt einen Einblick in den mit den Arbeitsabläufen verbundenen Alltag ( T 4 ).
Vor einer Begehung der Innenstadt sollte man sich bewusst sein, dass diese in drei Teile zu untergliedern ist: Das Oberdorf und das Unterdorf, die beide vor der Umgestaltung 1717 bestanden, und die barocke Stadtanlage dazwischen, die heute weitgehend dem Areal um den Schlossplatz bis zur Bahntrasse entspricht. Die Stadtpläne aus dem Jahr 1717 ( B 5 ) und nach dem Umbau ( B 6 , nach 1748) sollten vor der Begehung bekannt sein. Eine Handskizze des heutigen Stadtplanes steht zum Vergleich zur Verfügung ( B 7 ).
Im Zentrum der Betrachtung steht die barocke Stadtanlage zwischen Unterdorf und Oberdorf ( AB 8 ). Die Begehung des Oberdorfes, dem Kern Schwetzingens vor der barocken Umgestaltung, beinhaltet zahlreiche Positionen, weshalb bei größeren Klassen eine Gruppenteilung sinnvoll erscheint ( AB 9 , AB 10 ). Das Unterdorf mit lediglich zwei Anschauungsorten und ist wohl vernachlässigbar. Die einzelnen Positionen sind auf getrennten Handskizzen vermerkt ( B 11i , B 12k, B 13p ).
Die Stadtinformation Schwetzingen verfügt über ein Faltblatt zum Historischen Pfad, einer Reihe von Erläuterungstafeln an Gebäuden von historischem Belang. Dieses kann gegen eine geringe Gebühr erstanden werden.
In der Innenstadt sollte allerdings die Verkehrslage - auch in der Fußgängerzone - berücksichtigt werden. Dieser Raum eignet sich nur bedingt für Schüler unter dreizehn Jahren. Die Erkundung des Areals außerhalb des Schlossgartens kann dagegen auch mit jüngeren Schülern problemlos stattfinden, da der Weg zwischen Schlosstor und 'römischer Wasserleitung' nur von Anliegern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden kann.
Möglicherweise vermissen Sie Arbeitsblätter zum Schloss selbst. Die Räume des Schlosses können nur mit einer Führung betreten werden. Die Führer der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten verfügen über eigene Möglichkeiten, über die Sie sich direkt informieren können. Im Serviceteil finden Sie die entsprechenden Hinweise.
Behandlung des Themas in der Schule
Der Vergleich der Stadtpläne von 1717 und nach 1748 macht die bauliche Veränderung in der Stadt Schwetzingen unter Carl Theodor sehr anschaulich. Der Rundgang im Oberdorf, Unterdorf und der barocken Stadt entlang den Schildern des "Historischen Pfades" kann mit Hilfe der Karte und ihren nummerierten Einträgen sowie den Bildern auch im Klassenzimmer nachvollzogen werden ( AB 8 , AB 9 , AB 10 ).
Der Text "Maulbeerallee" ( D 4 ) ist zur Behandlung des Themas in der Schule gedacht. Der wirtschaftliche Aspekt der Chausseen steht hier im Vordergrund. Auf die Wegstrecke nach Heidelberg wird in "Gartenkunst und Dichtung im Spiegel zeitgenössischer Rezeption" ( AB 3 ) eingegangen.
"Der Wald als Hoflieferant" ( D 1 ) eignet sich als Einführung für Klassen der Sekundarstufe II, um die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte des Schlossbaus in Schwetzingen zu beleuchten. Der Quellentext ( T 1 ) ist transkribiert. Die vorliegende Transkription kann in weiteren Arbeitsschritten dazu dienen, die Quellentexte T 2 und T 3 zu übertragen.
Ausgesprochen technischen Charakter haben Betrachtungen zum Oberen und Unteren Wasserwerk. Antriebstechnik, Pumpensystem und andere technische Einrichtungen um die Mitte des 18. Jahrhunderts ( D 2 , AB 5 , AB 6 , AB 7 )stehen hier im Mittelpunkt. Soziale Aspekte hebt der Betreiber in einem Brief hervor ( T 4 ). Eine Exkursion zu den beiden Standorten in Schwetzingen ist zur Vor- bzw. Nachbereitung des Themas empfehlenswert.
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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