Balthasar Neumann - Architekt im Zeitalter des Absolutismus

Geschichte

Balthasar Neumann hat seine meisten Werke in Bayern geschaffen, vor allem sein bedeutendstes Bauwerk, die Residenz in Würzburg, an dem auch andere Architekten mitgearbeitet hatten. In Baden-Württemberg gibt es einige absolutistische Schlossanlagen, unter anderem in Karlsruhe, Ludwigsburg, Mannheim, Rastatt, Stuttgart und Bruchsal.
Das Schloss in Bruchsal hat Balthasar Neumann als Architekt und Bauherr vollendet.

Balthasar Neumann, Gemälde von Marcus Friedrich Kleinert, Mainfränkisches Museum Würzburg
Balthasar Neumann, Gemälde von Marcus Friedrich Kleinert, Mainfränkisches Museum Würzburg
© Foto Zwicker-Berberich

LEBENSLAUF DES BALTHASAR NEUMANN (1687 - 1753)

Neben seiner Tätigkeit als Bauherr und Künstler war Balthasar Neumann die Laufbahn als Soldat sehr wichtig.

30.01.1687
Geboren in Eger/Böhmen als 7. von 9 Kindern

Um 1700
Beginn einer Lehre als Geschütz- und Glockengießer in Eger - als Geselle geht er auf Wanderschaft.

1711
Lehrbrief der Büchsenmeisterei in Würzburg

17.06.1711
Geschützgießergeselle in der Gießhütte Ignaz Kopp in Würzburg

März 1712
B. N. bittet seine Vaterstadt Eger um finanzielle Unterstützung für eine wissenschaftliche Vorbildung. Diese wurde bewilligt und das Darlehen 1722 zurückgezahlt. - Er hörte mit dem Handwerk auf. - Neues Berufsziel: Ingenieur und Architekt. (Ein Ingenieur begann seine Laufbahn meist mit einer militärischen Laufbahn).

1712
Unterricht in Geometrie, Feldmesserei und Architektur beim Ingenieurhauptmann und Architekten Andreas Müller

08.08.1713
Tod des Vaters - Balthasar trifft in Eger ein und bleibt dort bis zum Frühjahr 1714.

08.05.1714
Fähnrich der hochfürstlich-würzburgischen Schloss-Leibkompanie in Würzburg. Er besuchte die Artillerieschule und lernte die notwendigen Fremdsprachen für bautechnische Wissenschaften; er wird Geschützjunker und Adjutant seines Lehrers.

Sommer 1717
Teilnahme mit fränkischen Truppen als Ingenieur an der Belagerung und Eroberung Belgrads durch Prinz Eugen

Mai 1718
Rückkehr nach Würzburg - Ernennung zum hochfürstlich -würzburgischen Ingenieur - Hauptmann

18.09.1719
Nach der Wahl Johann Philipp Franz von Schönborn zum Fürstbischof von Würzburg wurde Balthasar Neumann fürstbischöflicher Baudirektor.

22.11.1720
Ernennung zum hochfürstlich - würzburgischen Artillerie-Hauptmann

1724
Ernennung zum hochfürstlich - würzburgischen Artillerie- und Ingenieurmajor

25.06.1725
Hochzeit mit Eva Maria Engelberta Schild, Tochter des Geheimen Hofrats Dr. Franz Ignaz Schild

03.12.1729
Obristleutnant der fränkischen Kreisartillerie

15.12.1729
Baudirektor für das gesamte militärische, kirchliche und zivile Bauwesen der beiden Hochstifte Würzburg bzw. Bamberg und für die Privatschlösser des Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn

1732
Lehrauftrag für Militär- und Zivilbaukunst an der Würzburger Universität

Juli 1741
Ernennung zum Oberst der fränkischen Kreisartillerie (höchster Dienstgrad)

1746
Nach dem Tod Friedrich Karls von Schönborn und der Wahl Anselm Franz von Ingelheim zum Fürstbischof von Würzburg Entlassung als Oberbaudirektor der beiden Hochstifte Würzburg und Bamberg

18.Juli 1749
Unter dem Nachfolger von Ingelheims Wiedereinsetzung als Oberbaudirektor für das gesamte militärische, kirchliche und zivile Bauwesen des Hochstifts Würzburg

19.08.1753
Tod Balthasar Neumanns in Würzburg

- Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -