Deutsches Bauernkriegsmuseum Böblingen - Skulpturenpfad zum Bauernkrieg in Sindelfingen/Böblingen

Anlage

1. Das Bauernkriegsmuseum in der Böblinger Zehntscheuer

Das Museum dokumentiert den Bauernkrieg von 1525 - die "größte Massenerhebung der deutschen Geschichte" (Günther Franz) - als Waffenkampf; in einer eindrucksvollen musealen Inszenierung kämpfen die Bauern auf blutrotem Grund mit ihren Spießen und Hacken gegen die mächtige Eisenfront der geharnischten Reiter des Bauernsiegers, Georg III. Truchseß von Waldburg, an.

Der Hauptraum des Museums
Der Hauptraum des Museums
© Wolfgang Wulz

Ausgewählte Waffen der Zeit, Harnische und Hellebarden, Schwerter und Dolche, frühe Feuerwaffen und bäuerliche Stangenwaffen lassen die Grausamkeit des Kampfes mit der blanken Waffe zwischen dem gemeinen Mann und seinen Obrigkeiten sinnfällig werden. Die Böblinger Schlacht wird zudem durch ein Zinnfigurendiorama (4 x 1,50 Meter) detailgenau rekonstruiert.

Holzschnitt des Petrarcameisters (um 1520)
Holzschnitt des Petrarcameisters (um 1520)
© Wolfgang Wulz

In einem zweiten Museumsbereich wird die Vorgeschichte des Bauernkrieges thematisiert. Anhand von originalen Holzschnitten, Flugblättern, Frühdrucken und großformatigen Bildreproduktionen, wie zum Beispiel einem "Ständebaum" von dem "Petrarcameister" genannten unbekannten Augsburger Holzschnittzeichner, wird der Besucher in die Umbruchzeit vom Mittelalter zur Neuzeit eingeführt.
In den Mittelpunkt des Bauernkriegsmuseums werden nicht die Sieger gerückt, sondern die Besiegten.
Schon das Museumsgebäude, die sanierte und mit einem Anbau versehene ehemalige Böblinger Zehntscheuer, erinnert als steinernes Zeugnis an die bäuerlichen Bedrückungen, war es doch gerade die Naturalabgabe des Zehnten, an der die unzufriedenen Bauern besonderen Anstoß nahmen.

Lebensverhältnisse der Bauern
Lebensverhältnisse der Bauern
© Wolfgang Wulz

Lebensverhältnisse der Bauern
Lebensverhältnisse der Bauern
© Wolfgang Wulz

Die Lebensverhältnisse des von Abgaben und Diensten belasteten gemeinen Mannes werden in einer musealen Inszenierung der Herrenwelt gegenübergestellt. Ausgewählte bäuerliche Arbeitsgeräte zeugen im Ausstellungsbereich "Bäuerliche Lebenswelt" davon, wie hart Bauernarbeit und -alltag damals waren.

Die Wünsche, Ziele und Hoffnungen des einfachen Volkes um 1525 werden vor allem in der Abteilung des Museums sichtbar, die den Bauernkrieg als publizistischen Kampf mit Wort und Bild dokumentiert. An der Schwelle zur Neuzeit wurde die junge Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern zu einem wichtigen Instrument der politischen und sozialen Auseinandersetzung. Eine Flut von Einblattdrucken, Flugblättern und Flugschriften von seiten der Bauern wie auch ihrer Gegenpartei trugen entscheidend zur Bildung einer öffentlichen Meinung bei.

Nachbildung der Gutenbergpresse
Nachbildung der Gutenbergpresse
© Wolfgang Wulz

Die außerordentliche Bedeutung des Buchdrucks wird im Böblinger Museum durch die funktionsfähige Nachbildung einer frühen Druckerpresse in Originalgröße unterstrichen. Auf ihr können Titelblätter einer Flugschrift der Reformation und des Bauernkriegs gedruckt werden.

Virtuelle Führung durch das Deutsche Bauernkriegsmuseum Böblingen in der Zehntscheuer - YouTube

 

2. Skulpturenpfad Sindelfingen-Böblingen

Der Skulpturenpfad erstreckt sich vom Nordrand des Sindelfinger Goldbergs über die S-Bahn-Station Goldberg und das Böblinger Thermalbad bis zur Ludwig-Uhland-Schule auf dem Böblinger Galgenberg. Er umfasst insgesamt 7 Stationen, die zunächst von 6 Künstlerinnen und Künstlern aus dem Kreis Böblingen, zum Teil nach Entwürfen von Klassen des Böblinger Albert-Einstein-Gymnasiums und des Sindelfinger Goldberg-Gymnasiums, im Jahr 2000 anlässlich des 475. Jahrestags des Bauernschlacht auf dem Goldberg (12. Mai 1525) geschaffen wurden.

Die Gedenktafeln an der S-Bahn-Station Goldberg wurden auf Anregung des Geschichtslehrers Michael Kuckenburg in den Jahren 2002/2003 und 2004 im Rahmen von Projekten des Goldberg-Gymnasiums und der Buntstift-Akademie für Hochbegabte aufgestellt.

 

Lage der Denkmäler

1. Böblingen, Ludwig-Uhland-Schule, Galgenbergstraße (westlicher Eingang zum Schulhof)

Sabina Hunger: Konfrontation

 

Denkmal Sabina Hunger
Denkmal Sabina Hunger
© Wolfgang Wulz

2. Böblingen, Stuttgarter Straße, gegenüber Thermalbad

Lutz Ackermann: Ohne Titel

Denkmal Lutz Ackermann
Denkmal Lutz Ackermann
© Wolfgang Wulz

3. Böblingen, S-Bahn Goldberg, am Fußweg Richtung Thermalbad

Daniel Mijic: Ring

4. Sindelfingen, S-Bahnstation Goldberg, Richtung Stuttgart und Richtung Herrenberg

Informationstafeln zum Bauernkrieg und zum Skulpturenpfad

Tafel 1: Ich, Georg Truchsess ...
Tafel 1: Ich, Georg Truchsess ...
© Wolfgang Wulz

Wir, die Bauern ...
Wir, die Bauern ...
© Wolfgang Wulz


"Buntstift"-Projekt
© Wolfgang Wulz

5. Sindelfingen, Waldenbucher Straße, gegenüber Ibis-Hotel

Karl Heger: Mit Stumpf und Stiel

Denkmal Karl Heger
Denkmal Karl Heger
© Wolfgang Wulz

Entwurf aus dem Kunstunterricht der 8. Klassen des Goldberg-Gymnasiums Sindelfingen
Entwurf aus dem Kunstunterricht der 8. Klassen des Goldberg-Gymnasiums Sindelfingen
© Wolfgang Wulz

6. Sindelfingen, Kreuzung Dresdner/Magdeburger Straße

Guillermo de Luca: Bauernkrieg

Denkmal Guillermo de Luca
Denkmal Guillermo de Luca
© Wolfgang Wulz

7. Sindelfingen, Dresdner Straße, unterhalb der Realschule Goldberg

Rudi Weiss: Bauernopfer

Denkmal Rudi Weiss
Denkmal Rudi Weiss
© Wolfgang Wulz

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -

 


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Quelle: https://www.schule-bw.de

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