Vom Tüftler zum Global Player - Industrialisierung im ländlichen Raum am Beispiel der Firma Hohner in Trossingen

Methodenvorschlag

2.1 Lernorterkundung

Im Vorfeld der Exkursion sollte im Unterricht die Industrielle Revolution in England behandelt werden, damit die Schüler ein Grundverständnis über die Bedeutung der Industrialisierung erhalten.
Darüber hinaus muss die Situation im Deutschen Reich im Vergleich mit England herangezogen werden. Verschiedene Rahmenbedingungen führten zu unterschiedlichen Entwicklungen und zu einer Rückständigkeit des Deutschen Reiches.
Das vorliegende Modul setzt mit den schwierigen Verhältnissen auf der Baar ein. So wird eine ländliche Region als Exempel gezeigt, die die verzögerte Industrialisierung im Deutschen Reich dokumentiert.

Arbeitsteilig (vier Gruppen) bereiten die Schülerinnen und Schüler eine Führung im Museum vor. Das Grundprinzip 'Schüler führen Schüler' lässt sich in der Sek. I und Sek. II durchführen.

Die Vorbereitung findet vor Ort statt. Als zeitliche Orientierung kann von folgenden Annahmen (Sek. I 255 Min./Sek. II 195 Min.) ausgegangen werden.
▪ Vorbereitungen:
Organisation (Gruppeneinteilung, weitere org. Infos): 15 Min
Inhalt (Gruppenarbeit): 135 Min. (Sek. I)/90 Min. (Sek. II)
▪ Pause: 30 Min. (Sek. I)/15 Min. (Sek. II)
▪ Durchführung (Schüler führen Schüler durchs Museum): 60 Min.
▪ Reflexion (Methode/dargebotene Inhalte):15 Min.
Für Sek. II genügt ein Vormittag, für Sek. I muss eventuell ein Tag im Museum eingeplant werden.

Jede Gruppe erhält entsprechende Arbeitsblätter mit Quellenmaterial und Arbeitsaufträgen, die verschiedene Kompetenzen (u.a. Methodenkompetenz, Reflexionskompetenz) fördern.

Folgende Teilbereiche werden bearbeitet und anschließend im Rahmen einer Museumsführung präsentiert:
Vorindustrielle Produktion
Von der handgewerblichen Produktion zur industriellen Fertigung
Unternehmertum und soziale Frage
Hohner - Global Player
Neben einem Vorschlag zur zeitlichen Gestaltung des Museumsbesuchs liegt für jeden der genannten Teilbereiche ein Arbeitsblatt vor, das gegebenenfalls in den Arbeitsaufträgen zwischen Sek. I und Sek. II differenziert.

Im Anschluss an die Museumsführung werden die Ergebnisse per Strukturbild (Sek II/) oder vorbereitetes Arbeitsblatt (Sek I/ ) zusammengefasst und im Klassenplenum besprochen.

Nachbereitung in der Schule:
Vertiefend sollte die Soziale Frage und Lösungsansätze (Marx) sowie die Bildung von Arbeiterorganisationen thematisiert werden.


2.2 Behandlung des Themas in der Schule

Die Vor- und Nachbereitung kann wie unter 2.1 beschrieben erfolgen. Die für den Museumsbesuch angefertigten Materialien und Arbeitsaufträge können mit Auslassungen und Ergänzungen in der Schule verwendet werden. Da die Suche nach den entsprechenden Exponaten entfällt, benötigt man in der Schule zur Bearbeitung der Materialien weniger Zeit als im Museum. Aus diesem Grund ist die Einheit für zwei Unterrichtsstunden anzulegen. Die erwähnte Vor- und Nachbereitung erfordert etwas mehr Unterrichtszeit (ca. 4 Unterrichtsstunden).

Auch im Klassenzimmer bietet sich eine kooperative Lernform an.
▪ In arbeitsteiliger Gruppenarbeit (4 Expertengruppen) können die vier Themenbereiche zum Industrialisierungsprozess der Firma Hohner bearbeitet werden.
▪ Als Ergebnissicherung erfolgt eine Präsentation der jeweiligen Gruppen.
Anschließend werden die Ergebnisse per Strukturbild (Sek II) oder vorbereitetes Arbeitsblatt (Sek I) zusammengefasst und im Klassenplenum besprochen.
Möchte man sich intensiver mit dem Thema beschäftigen, wäre es auch denkbar, dass die Schüler zu ihren Themengebieten zusätzliche Recherchen anstellen und eine Ausstellung im Klassenzimmer vorbereiten.

 

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- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -