Die Ott-Pauser'sche Fabrik in Schwäbisch Gmünd - vom Goldschmiedebetrieb zur Silberwarenfabrik

Methodenvorschlag

Lernorterkundung

Das historische Museum bietet an Hand der ausgestellten Exponate die Möglichkeit, die vergangenen Zeiten lebendig werden zu lassen und die Menschen, die unter heute unvorstellbaren Bedingungen dort gearbeitet haben, wieder zum Leben zu erwecken. Der Produktionsablauf wird am Beispiel eines Kerzenleuchters nachvollziehbar, dessen einzelne Arbeitsschritte in den verschiedenen Räumlichkeiten und Arbeitsplätzen innerhalb der Fabrik zu verfolgen sind ( AB 1 ). AB 9 ist als "Leerplan" vorgesehen.

Löten eines Kerzenleuchters

Löten eines Kerzenleuchters
© Dietmar Waibel

Funktionsweise der einzelnen Maschinen und Werkzeuge sowie die Transmission ( AB 3 ) können vom Museumspersonal erklärt oder erlebbar gemacht werden. Die Gefahren und Belästigungen im Arbeitsalltag können in den Fabrikgrundriss ( AB 4 ) eingezeichnet werden. Schließlich können an Ort und Stelle fiktive Biografien, die nach authentischen Quellen erstellt wurden, verlesen werden: die des Kabinettmeisters, die der Polisseuse (dem typischen Frauenberuf) und die des Lehrlings ( D 2 - D 4). Damit wird gleichzeitig die Hierarchie, die in der Arbeitswelt herrschte, verdeutlicht. Zur Festigung des Gesehenen kann AB 2 eingesetzt werden: die historischen Fotografien und die "Arbeitsplatzbeschreibungen" sollen auf dem Plan der Fabrik verortet werden.

Blick in den Arbeitsraum der Silberschmiede

Blick in den Arbeitsraum der Silberschmiede
© Dietmar Waibel

Behandlung des Themas in der Schule

Hier wird die historische Seite der industriellen Produktion im Vordergrund stehen. Dazu bieten sich an:

  1. Ein Rollenspiel, das die Schüler mit einem möglichen Arbeitsunfall und seinen sozialen Folgen konfrontiert. ( AB 5 )
  2. Eine Quizaufgabe mit Auswahlantworten, die die Folgen eines tatsächlichen Arbeitsunfalls nachvollziehen lässt und den Schülern eine Selbstkontrolle bietet. ( AB 6 )
  3. Goldschmiedewitze, die ein bezeichnendes Licht auf die damaligen sozialen Verhältnisse in der Arbeits- wie auch in der Lebenswelt der Arbeiter werfen. ( T 1 )
  4. Die Biografien, die hier sorgfältig analysiert werden können. Neben dem Kabinettmeister ( D 2 und dem Lehrling ( D 3 ) kommt hier noch die Polisseuse ( D 4 ) zu Wort, bei der mit dem beschwingten Tanzlied ( T 2 ) ein Gegensatz zur Realität des Arbeitslebens geschaffen wird.
  5. Der Tagesablauf eines Arbeiters, in dem die verschiedenen Aktivitäten eingetragen werden sollen. ( AB 7 )
  6. Verdienst und Lebenshaltungskosten eines Arbeiters, so dass ein "Haushaltsplan" erstellt werden kann. ( AB 8 und T 3 )

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -