Methodenvorschlag
Lernorterkundung
Ort der Hinrichtungen im Galgenwald nordwestlich von Ellwangen
© Wilhelm Lienert
"... bewegte sich der Zug ... die Haller Straße hinaus bis zum Kronenkeller, von
dort links hinauf zum Hochgericht am Galgenwald."
So beschreibt Hans Gebhard den Weg, den die Verurteilten des 33. Hexenbrandes am
23.11.1612 nehmen mussten. Heute erinnert an die Hinrichtungsstätte am
Galgenberg oberhalb der neuen Rundsporthalle eine - tief im Wald versteckte -
kleine Mahnstätte mit 2 Informationstafeln über "die Ellwanger
Hexenverfolgungen" und über die "archäologischen Relikte des Galgens". Da die
dort angebrachten Texte die vielen Schicksale, die hinter den Prozessen stecken,
nicht lebendig werden lassen können, sollte dies im Unterricht erarbeitet
werden.
Erlebnischarakter kann dieser Lernort für die Schüler aber dadurch bekommen,
dass sie den Weg vom Ellwanger Marktplatz, wo die Urteile verkündet wurden, zum
Richtplatz selbst abschreiten, vor allem bei widriger Witterung im Spätherbst
oder Winter. Fanden doch 76 Personen allein an den 8 Hinrichtungstagen im Winter
1611/12 hier den Tod.
Behandlung des Themas in der Schule
Gerade in Ellwangen sind die Opferzahlen der Hexenprozesse so enorm, dass die
Gefahr besteht, bei den bloßen Zahlen zu erstarren und das Einzelschicksal
dahinter aus dem Auge zu verlieren.
Deshalb wird an vier unterschiedlichen Beispielen ( D
1
,
D
2
,
D
3
,
D
4
) aufgezeigt, wie es zur Anklage kommen konnte, wie die Prozesse verliefen und
welchen Ausgang das Verfahren für die Betroffenen in der Regel nahm ( AB
2
,
AB
3b
, T 1
).
Die wirtschaftlichen Folgen werden an zwei Beispielen gezeigt ( D
5
,
AB
4
).
In konkurrierender Gruppenarbeit können die Schüler die vier Fälle mit Hilfe der
Aufgaben bearbeiten und die Tabelle ausfüllen ( AB
1
,
AB
2
,
AB
3a
).
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -