Auswandererhafen Heilbronn - Lernort Stadtachiv: Methode

2. Methode - Lernorterkundung

Wegen der geringen didaktischen Ergiebigkeit einer Lernorterkundung liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung im Unterricht.

Als weitere Lernorte bieten sich bei diesem Thema kommunale und staatliche Archiven an, in diesem Fall das Staatsarchiv Freiburg.

Als Alternative zu solchen Besuchen mit ihrem besonders für auswärtige Schulen hohen Zeit-, Kosten- und Organisationsaufwand wird hier für die Sekundarstufen I und II die Möglichkeit der Arbeit mit Archivmaterial in der Schule mit Hilfe digital bereitgestellter Kopien von Quellen angeboten.

Eine Lernorterkundung von Dorf und Schloss Freudental empfiehlt sich aufgrund der weniger günstigen Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und der durch die Nutzung erschwerten Zugänglichkeit des Schlosses vor allem für Schulen im näheren Umkreis im Rahmen eines Ausflugs nach der Behandlung des Themas im Unterricht. Dazu bietet sich ein Dorfrundgang an, evtl. mit Schlossbesichtigung in Kleingruppen mit oberen Klassen auf Anfrage, und, sofern Gelegenheit gegeben, mit Befragung Freudentaler Bürger/innen zur Auswanderung aus ihrer Gemeinde (Kenntnis von ausgewanderten Vorfahren? Noch bestehende Kontakte?)

Behandlung des Themas in der Schule

Projektunterricht: Bestandteil eines Projektes zum Thema
"Auswanderung", "Migration"

detaillierte Beschreibung einer Auswanderung mit Hilfe der bereit gestellten Materialien (Ausbürgerungsformalitäten, benutzte Verkehrswege und Verkehrsmittel, Zeitdauer, Umstände, Gepäck, Kleidung, Einschiffung)

Spielszenen: Motive zur Auswanderung (Belastung durch hohe Abgaben und Frondienste, Verschuldung, Verarmung, Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen, auf Freiheit),Vorbereitungen, Abwicklung der geschäftlichen und behördlichen Angelegenheiten, Reiseszenen: Bahn, Schiff, Landung in New York ….

Erzählung/Brief von der Reise, der Ankunft in New York, von der
neuen Heimat …

Umgang mit Archivalien in S I und S II (Kopien im Materialteil)
(Hinweis: Die Kopien erscheinen im Druckbild deutlich kontrastreicher als in der Bildschirmansicht!)

  • Transkription der Liste der Unterstützungsgesuche für die Auswanderung aus Freudental im Jahr 1853 des Großherzoglich-Badischen Bezirksamtes Konstanz ( T 1 , 3 Seiten);
  • Transkription des "Kosten-Verzeichniss für die Auswanderung der Rosa Epple von Freudenthal nebst 3 Kinder von 1½, 3, & 8 Jahren" des Agenten Carl Delisle ( T 3 , 1 Seite).

Die Auswertung der Archivalien T 1 und T 3 erfordert Kenntnis und Lesefertigkeit der damals gebräuchlichen "Deutschen Kurrentschrift" (Alphabet siehe AB 6 ).
Beim Lesen bzw. Transkribieren von T 1 ist auch der Abgleich mit Namen in Fraktur-Druckschrift aus T 2 hilfreich.



Internetrecherche: Auswanderung aus der eigenen Familie und Gemeinde. Die Suche nach eigenen ausgewanderten Vorfahren in den einschlägigen Datenbanken im Internet stellt dabei einen besonderen Anreiz dar (vgl. Links). Diese sind allerdings meist gebührenpflichtig.

 
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -