Methodenvorschlag
2.1 Lernorterkundung
Eine Lerorterkundung ist nicht möglich, da keine baulichen Werke des Neckar-Donau-Kanals realisiert wurden.
Da die Archivalien nicht an einem Ort konzentriert sind, ist ein Archivbesuch zu diesem Thema für Schülergruppen nicht sinnvoll.
2.2 Behandlung des Themas in der Schule
Der Einsatz dieses Moduls wird in Sekundarstufe I und II empfohlen.
Es stellt mit seiner technik- und mentalitätsgeschichtlichen Akzentuierung eine problemorientierte Ergänzung zur Behandlung der Weimarer Republik im Unterricht dar. Denn dieses Thema ist in den Bildungsplänen stark politik- und gesellschaftsgeschichtlich ausgerichtet. Hier kann nun der Aspekt der Technikbegeisterung, des Fortschrittsglaubens und der Zukunftsutopie behandelt werden und kontrastiv zur politisch-gesellschaftlichen Krisenhaftigkeit problematisiert werden.
Im Bereich der Wirtschaftspolitik lässt sich auch eine sinnvolle Verknüpfung herstellen, wie z. B. beim Thema „Arbeitslosigkeit“.
Methodisch wird mit verschiedenen Quellenarten gearbeitet, wobei Textquellen und technisches Material (v.a. Karten) im Vordergrund stehen. Dabei sind Rekonstruktion, Perspektivität und Multiperspektivität wichtige didaktische Prinzipien.
Grundlagen:
In einer ersten Erarbeitungsphase lernen die Schüler eine Beschreibung des Projekts kennen. Hier bietet es sich an, die zwei Quellenarten Text ( AB 1 ) und Grafik ( AB 2 ) in zwei Gruppen zu bearbeiten, um die Ergebnisse kontrastierend zusammenführen zu können.
Dieses vergleichende Vorgehen bietet sich auch bei den Begründungen des Projekts an, die als Texte ( AB 3 ) und als Karten ( AB 4 ) vorliegen.
Angesichts der Begründungen ist es sinnvoll, die technischen Herausforderungen und Probleme ( AB 5 ) im Weiteren zu beleuchten, um den Schülern ein differenziertes Urteil zu ermöglichen.
Wie AB 6 deutlich macht, polarisiert das Projekt die Zeitgenossen sehr: Es werden wirtschaftliche, arbeitsmarktpolitische, funktional-technische und ökologische Argumente in die Diskussion eingebracht.
Weitere Schwerpunkte:
Das unkonventionelle Schreiben eines Offenbacher Ingenieur-Büros ( AB 7 ) bietet für Schüler die Möglichkeit, die technische Problemstellung zu vertiefen und eine eigene Beurteilung vorzunehmen.
Die intensive Öffentlichkeitsarbeit des Südwestdeutschen Kanalvereins ( AB 8 ) ist ein Beispiel für die Steuerung des öffentlichen Diskurses.
AB 9 geht auf das Technik- und Ästhetik-Verständnis der Zeit ein; hierbei zeigt sich eine positive Technikgläubigkeit und -euphorie, gepaart mit Zukunftsoptimismus und Fortschrittsglauben.
In AB 10 werden mit Herman Sörgels Atlantropa und dem Autobahnbau zwei weitere visionäre Projekte der Zwischenkriegszeit vorgestellt. Die Schüler können sich hier differenziert mit der Ambivalenz der Zeit – zwischen Krise und Aufbruch – auseinandersetzen.
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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