Methodenvorschlag
Lernorterkundung
Der Lernort ehemaliger Truppenübungsplatz bietet für alle Schularten Möglichkeiten die (Militär-) Geschichte Deutschlands zu erleben. Wenn möglich sollten die Museen im alten Lager und in im alten Schulhaus besucht werden. Beide Museen geben einen interessanten Einblick in die Regionalgeschichte. Besonders auf dem Hintergrund, dass es in Zukunft keine Wehrpflicht mehr geben und damit der Bezug zum Militär sich verändern wird, kann Jugendlichen gezeigt werden, welche Ausmaße, Folgen und Geschichte das Militär in Deutschland hatte.
Sowohl in der wiederaufgebauten Kirche in Gruorn als auch im Alten Lager werden noch Führungen angeboten, die schon deshalb empfohlen werden können, da die führenden Menschen Teil der Geschichte sind.
Das ehemalige Dorf in Gruorn kann relativ einfach auch ohne Führung besucht werden, solange die offiziellen Wege benutzt worden. Die Kirche und das Schulhaus können an bestimmten Tagen, die auf der Homepage ausgewiesen werden und wenn ein Termin vereinbart wurde. besucht werden. Für Wanderungen abseits der offiziellen Wege muss eine TrÜP-Guide-Tour über die Touristinfo gebucht werden. Der Besuch des Alten Lagers ist - da es sich noch um Privatgelände handelt - nur zusammen mit dem Museumsverein (nach voriger Anmeldung) oder gegen Unterzeichnung einer Haftungsverzichtserklärung bei Herrn Ott in Gebäude OF1 möglich.
Wenn eine Führung in der Kirche und dem Schulhaus aus organisatorischen Gründen nicht möglich ist, ist hier ein Arbeitsblatt ( AB 1 ) mit Fragen zu einer Rallye in Kleingruppen durch Gruorn eingestellt, das noch durch die Arbeitsblätter ( AB 4 und AB 5 ) ergänzt werden können. Die Bilder B 18 - 23 müssen dabei mitgegeben werden.
Eine freie Aufgabe auf dem Gelände des ehemaligen Alten Lagers ist insofern problematisch, da es sich um Privateigentum handelt und dass abseits der offiziellen Wege tatsächlich Lebensgefahr besteht. Deshalb würde ich hier zu einer Führung raten, die mit dem AB 3 zur Sicherung ergänzt werden kann.
Im Stadtarchiv Münsingen gibt es eine Vielzahl von interessanten Quellen, die in mehreren Ordnern systematisch gesammelt wurden. Herr Steffen Dirschka ist gerne zu einer Zusammenarbeit mit Schulen bereit. Im Stadtarchiv können die Schülerinnen und Schüler selbst in den Quellen stöbern und Neues über ihre Heimatstadt herausfinden.
Es liegen nach offiziellen Schätzungen ca. 3,9 Millionen Kampfmittelreste, darunter über 500.000 Blindgänger mit Zünder im Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes und die größte Gefahr besteht darin, dass die Kampfmittel aus Neugier mitgenommen werden und zu Hause an ihnen gebastelt wird. (siehe B 26 und die Sammlung im Museum im Alten Lager)
Empfehlungen:
Grundschule: Rallye in Gruorn; Besuch des ehemaligen Dorfes; Besuch des Museums im Alten Lager
Hauptschule/Werkrealschule: Quiz und Rallye; alle Orte sind geeignet
Realschule/Gymnasium (S I): Fresko, Quiz und Rallye; alle Orte sind geeignet
Sekundarstufe II: Fresko, Quiz und Rallye; alle Orte sind geeignet
Behandlung des Themas in der Schule
Da sich ein Besuch des ehemaligen Truppenübungsplatzes aus vielen Gründen als problematisch erweisen kann, finden Sie im folgenden Unterrichtsideen. Die Bilder können hier als Einstieg oder als Teil der Erarbeitungsphase genutzt werden.
Ehemaliger Truppenübungsplatz als Spiegel der Geschichte:
Die Weltgeschichte ist immer wieder Teil des Truppenübungsplatzes gewesen. Das kann in Form eines Textes in AB 6 oder mit Bildern in AB 2 und den entsprechenden Abbildungen dargestellt werden. Dabei kann ein Geschichtsbuch als Grundlage hinzugezogen werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass die historischen Entwicklungen der Welt in Münsingen ihren Niederschlag fanden. Da der Truppenübungsplatz in den über 100 Jahren seines Bestehens von allen Machthabern in Deutschland genutzt wurde ist ein Zeitstrahl nahezu lückenlos möglich.
Wandel der Rolle des Militärs in Deutschland
Einstieg B 18 oder B 26 als Folie. Zu Rezeption des Militärs sind im Modul mehrere Texte enthalten. Basis ist das AB 7 und die dazu gehörigen Texte. Dabei kann von der Lehrkraft gezielt ausgewählt werden, welche Epoche in den Mittelpunkt gerückt werden soll.
Ausgangspunkt kann der Text im AB 7 zur Rückkehr der Soldaten aus dem Ostfeldzug genommen werden. In T 3 finden Sie die Vorbereitung zu diesem “Festtag“. Zur Verstärkung dieser Stimmung ist in T 6 eine längere Ausführung über den Sinn des Truppenübungsplatzes enthalten.
Der Stimmungswandel gegenüber dem Militär ist über die Texte T 4 und T 5 nachzuvollziehen, bis zum Verschwinden des Militärischen in T 2 und T 9 (mit B 27).
Truppenübungsplatz im Nationalsozialismus
Einstieg B 9 als Folie. Der Besuch Adolf Hitlers führt zweimal in der Geschichte Münsingens zu großer Aufregung. 1933 direkt nach Übernahme der Regierung durch die Nationalsozialisten besucht Adolf Hitler den Truppenübungsplatz ( AB 8 und T 8 ). Im dem Text ist die Begeisterung der Bevölkerung gut herauszulesen und kann von den Schülerinnen und Schülern kritisch hinterfragt werden. Ergänzend dazu kann der Zeitungstext in T 7 bearbeitet werden. Dabei handelt es sich um eine Debatte 75 Jahre nach dem Besuch Hitlers auf dem Truppenübungsplatz.
Die Geschichte Gruorns
Einstieg B 16 , B 19 und B 23 . Das verschwunden Dorf bietet die Möglichkeit zwei Themen zu behandeln. Einmal die direkten Folgen der Aufrüstung und Militarisierung im Nationalsozialismus und zum anderen der Begriff der Heimat. Hierzu gibt es in AB 4 Briefe des letzten Bürgermeisters von Gruorn mit Arbeitsaufträgen. Weitere Texte zu Gruorn finden Sie unter T 1 .
Empfehlungen
Grundschule: -
Hauptschule/Werkrealschule: Zeitstrahl, Briefe des Bürgermeisters, Besuch Hitlers
Realschule/Gymnasium (S I): Zeitstrahl, Briefe des Bürgermeisters, Besuch Hitlers
Sekundarstufe II: Zeitstrahl, Briefe des Bürgermeisters, Besuch Hitlers, Kommentar der „Zeit“, Siegreiche Heimkehr der Soldaten mit dem Vergleich der heutigen Zeit, Militarisierung der Gesellschaft und die heutige Situation = Rolle der Bundeswehr heute
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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