Sklavenarbeit im Salzbergwerk - Gedenkstätte für die Opfer des KZ Kochendorf (Bad Friedrichshall-Kochendorf)

Hintergrundinformationen

1.3 Anlage

Essensausgabe unter Bewachung, Zeichnung von Mieczyslaw Wisniewski in der Gedenkstätte
Essensausgabe unter Bewachung, Zeichnung von Mieczyslaw Wisniewski in der Gedenkstätte
©Ulrich Maier

Das Salzbergwerk Bad Friedrichshall-Kochendorf befindet sich unweit der Neckarschleuse, wenige Kilometer nördlich des Audi-Werksgeländes von Neckarsulm. Der Schacht "König Wilhem II." wird von der Südwestdeutschen Salzwerke AG als Besucherbergwerk betrieben. In rund 180 Metern Tiefe werden auf einem 1,5 Meter langen Rundgang Informationen zur Salzgewinnung, zur Geologie und zur Erdgeschichte anschaulich vermittelt.

In einer der Salzhallen wurde 1999 die "Gedenkstätte KZ Kochendorf" eingerichtet. In einer gelungenen Kombination von Schautafeln, Zeichnungen des ehemaligen KZ-Insassen und polnischen Künstlers Mieczyslaw Wisniewski und ausgewählten Objekten werden Funktion und Alltag der Zwangsarbeit unter Tage eindrücklich vermittelt. An einer Ausstellungswand werden Porträts mit Kurzbiografien ehemaliger Häftlinge gezeigt, die durch Kunstwerke des Schweizer Künstlers Renato Oggier ergänzt werden. In einem dreizeiligen Fries von Holzdrucken und drei beweglichen Stelen zeigt Oggier Montagen von Häftlingsgesichtern, die zeigen sollen, wie Menschen aus ihrem Leben gerissen und verschleppt worden waren. Als "Stumme Zeugen" - so der Titel der Ausstellung - "erinnern sie an die hier stattgefundene Ernierdrigung und Ermordung" (Renato Oggier).

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -