KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen

 

1.2 Geschichte

Appell (Häftlingszeichnung)
Appell (Häftlingszeichnung)
©Annette Schmitt, Mannheim

Ufer- und Moorsiedlungen in SüAusweis eines Zwangsarbeiters
Ausweis eines Zwangsarbeiters
©Annette Schmitt, Mannheim


Häftlingsbecher
© Annette Schmitt, Mannheim

Das KZ-Außenlager Mannheim-Sandhofen, ein Außenkommando des elsässischen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof, wurde am 27. September 1944 eingerichtet.

Die in Sandhofen untergebrachten polnischen Häftlinge - zunächst 1060 Personen - waren Überlebende des Warschauer Aufstands, die im September 1944 ins KZ Dachau gebracht und dort von Mitarbeitern des Daimler-Benz-Werks zur Zwangsarbeit im Mannheimer Werk ausgewählt wurden. Sie wurden vorwiegend in der LKW-Fertigung bei der Motor- und Achsenmontage eingesetzt. Die tägliche Arbeitszeit betrug 11 Stunden.

Der Tagesablauf entsprach dem in den großen Konzentrationslagern und war geprägt von der Arbeit, dem Marsch von und zur Arbeitsstelle, Essenfassen, morgendlichem und abendlichem, zum Teil stundenlangen Appell, kurzen Schlafphasen sowie Bestrafungen.

Die harte Arbeit sowie die Bestrafungsaktionen führten zusammen mit der unzureichenden Ernährung, Bekleidung und medizinischen Versorgung bei einem Großteil der Häftlinge zu Entkräftung und Krankheit. Die Zahl derer, die an den unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen starben, kann nicht genau beziffert werden, da nach dem Ende des Jahres 1944 nur die kräftigsten Häftlinge in Sandhofen zurückblieben. So starb allein von im Dezember 1944 ins Krankenlager Vaihingen a. d. Enz verbrachten 200 Häftlingen bis März 1945 mehr als die Hälfte. Weitere Häftlingsdeportationen ins Krankenlager bzw. zur Arbeit im Salzbergwerk Kochendorf im Februar und März 1945 führten zur endgültigen Evakuierung des KZ-Außenlagers.

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- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -