Hintergrundinformationen

1.1. Bedeutung

Die im Juni 2010 eingeweihte KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen wurde von der Stadt Rottenburg am Neckar (Landkreis Tübingen) und der Gemeinde Gäufelden (Landkreis Böblingen) geschaffen. Sie soll an das Geschehen auf dem Gelände des ehemaligen Nachtjägerflugplatzes Hailfingen erinnern. Mit dem auf der früheren Landebahn stehenden Mahnmal des Ellwanger Künstlers Rudolf Kurz wird der 600 KZ-Insassen gedacht.

Die Namen der Opfer sind auf dem Mahnmal verzeichnet
© Harald Roth

Wichtiger Teil der Gedenkstätte ist eine multimediale Dauerausstellung, ein Seminarraum und ein Archiv, die auf der Grundlage umfangreicher Recherchen und auf Initiative der Herrenberger Lehrer Volker Mall und Harald Roth und des Vereins "Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V." im Rathaus des Gäufeldener Teilorts Tailfingen eingerichtet werden konnten.

Das Rathaus in Gäufelden-Tailfingen
© Harald Roth

Zielgruppen sind in erster Linie Schulklassen mit Schülern ab 14 Jahren. Neben 11 modernen Touch-Screen-Bildschirmen mit 30 Power Point-Präsentationen und 124 Videoausschnitten ist eine raumlange, über zwei Meter hohe Zeittafel geschaffen worden, aus welcher die Zusammenhänge verständlich werden. Aus mehreren Luftaufnahmen von 1944/1945 wurde im Computer ein Luftpanorama des Flugplatzes und seiner Umgebung erstellt. Das "Nummernbuch" führt die Namen aller jüdischen Häftlinge auf. Im Mittelpunkt stehen jedoch die Einzelschicksale der Lagerinsassen und die Aussagen von Zeitzeugen aus dem Gäu. Der gesamte Bestand an digitalen Dokumenten kann zu Lehr- und Forschungszwecken benutzt werden.
Der neu gegründete Förderverein KZ Gedenkstätte Hailfingen- Tailfingen organisiert mit ehrenamtlichen Helfern Schul- und Gruppenführungen durch die Ausstellung.

Dauerausstellung zum KZ-Außenlager Hailfingen-Tailfingen
© Gerhard Bäuerle

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -