Hans und Sophie Scholl-Pfad in Forchtenberg
Hintergrundinformationen
1. Bedeutung
Hans Scholl wurde 1918 in Ingersheim, Sophie Scholl 1921 in Forchtenberg geboren. Hier verbrachten beide ihre Kindheit. Der Pfad und eine Ausstellung zeigen Stationen ihrer Kindheit
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Geburt und Taufe
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Wohnhaus und Umgebung
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Kleinkinderschule und Schule
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Plätze an denen sie frühe Prägungen erhielten
Der Pfad führt zu den Wurzeln der frühen Jugend von Hans und Sophie Scholl und kann jederzeit besucht werden.
„Weiße Rose Stadtführungen“ gehen auf Spurensuche und erzählen von der Biografie der Familie Scholl und ihrem Umfeld.
In Crailsheim, unweit von Ingersheim, zeigen Erinnerungstafeln die Beziehung der Stadt zur "Weißen Rose". Die Zeit von 1930 bis 1932 verbrachten Hans und Sophie in Ludwigsburg. Tafeln erinnern daran. Ihre Jugend (ab 1932) verbrachten beide in Ulm. Die Ulmer Gedenkstätte "Weiße Rose" beleuchtet diese Zeit.
In keinem dieser Orte kann man in der Weise wie in Forchtenberg auf die Spurensuche der Geschwister Scholl gehen.
Der Pfad eignet sich für
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Außerschulischen Unterricht im öffentlichen Raum
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Arbeit im Museum und Weiße Rose i-punkt
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Schulausflüge
B 2 Sophie Scholl (1. Reihe, Mitte) beim Baden am Kocher in Forchtenberg
© Elisabeth Hartnagel (Verwendung wurde Renate S. Deck gestattet)
2. Geschichte
Biographisches zu Hans und Sophie Scholl findet man auf zahlreichen Webseiten, die mittels Suchmaschine leicht gefunden werden könnten.
Die unten stehende Zeittafel bezieht sich deshalb in erster Linie auf die biographischen Daten der Geschwister Scholl in Forchtenberg.
22. September 1918
Hans Scholl wird in Ingersheim als Sohn von Robert und Magdalena Scholl geb. Müller geboren. Der Vater war Dorfschultheiss, die Mutter gelernte Krankenschwester und Hausfrau.
Biografie von Hans Scholl
Oktober 1919
Robert Scholl wird zum Ortsvorsteher von Forchtenberg gewählt.
Die Familie siedelte 1920 an die Stadt am Kocher über und wohnte von 1920 bis1930 in der Rathauswohnung.
Nachdem die ältesten Kinder Inge (1917) und Hans (1918) in Ingersheim geboren wurden, kamen Elisabeth (1920), Sophie (1921), Werner (1922) und Thilde (1925) in Forchtenberg zur Welt. Letztere verstarb bevor sie das 1. Lebensjahr erreicht hatte.
In der Familie lebte auch der Pflegesohn, Ernst Gruele.
09.Mai 1921
Sophie Scholl wird in der Rathauswohnung geboren und am 10.07.1921 in der ev. Michaelskirche in Forchtenberg getauft. Hans und Sophie besuchten mit ihren Geschwistern die Kleinkinderschule.
B 3 Taufstein von Sophie Scholl in der evangelischen Kirche Forchtenberg. Eine Arbeit des Künzelsauer Bildhauers Sommer aus dem Jahre 1765.
© Otto Windmüller
01.Mai 1928
Sophie wird in die dreiklassige Volksschule eingeschult.
13.Juni 1930
Familie Scholl zieht nach Ludwigsburg, da der Vater am 29.12.1929 als Ortsvorsteher von Forchtenberg nicht wiedergewählt wurde.
24.April 2004
Nachdem die Erinnerungsarbeit seit 1990 kontinuierlich stattfand, wurde der Weiße Rose i-punkt eingerichtet.
B 4 Ansicht von Forchtenberg um1930
© Otto Windmüller
Die Spurensuche nach den Geschwistern Scholl führt durch die historische Altstadt und entlang den meisten Sehenswürdigkeiten von Forchtenberg.
Der Pfad beginnt offiziell am Rathaus mit der 1. Erinnerungstafel. Man kann jedoch überall einsteigen. Wer z. B. mit dem Bus anreist, kann am Busbahnhof mit der Infotafel über den gesamten Pfad beginnen.
B 5 Rathaus Forchtenberg. Dort wohnte die Familie Scholl.
© Otto Windmüller
Im Foyer des Rathauses ist zum Gedenken an Sophie Scholl eine Büste aufgestellt. Eine Bronzetafel zur Erinnerung wurde bereits 1969 angebracht.
Der Weiße Rose i-punkt befindet sich im historischen Stadttor von Forchtenberg. Es wurde 1604 von Michael Kern II. erbaut.
B 6 Würzburger Tor
© Otto Windmüller
Forchtenberg ist an einen Bergsporn gebaut. Der Pfad beginnt im Tal, so dass man einen ansteigenden Weg vor sich hat. Die 10 Stationen des Scholl-Pfads führen auch an die geschichtsträchtigen Orte. Man benötigt zwischen einer und zwei Stunden für die Stationen, die mit Informationstafeln oder einer Sitzbank ausgestattet sind. Etwas mehr Zeit ist erforderlich, wenn man den Aufstieg zum Schloss und der Burgruine unternimmt. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, da die Ruine sehr beeindruckend ist und man einen schönen Blick ins Kochertal hat.
Der Pfad ist ein Gang durch Geschichte und Gegenwart: Interessante Gebäude, romantisch anmutende Winkel, Stadtmauern und Türme sind neben den Informationen zu Hans und Sophie Scholl zu finden. Der Weg ist erlebnis- und abwechslungsreich.
Der informative Flyer zu den Stationen und dem Pfad ist im Rathaus und im Weiße Rose i-punkt erhältlich und kann auch von dieser Internetseite heruntergeladen werden. Einen guten Überblick verschafft aber auch eine Powerpointpräsentation.
Entlang des Weges wurden 60 Rosenstöcke gepflanzt. Es sind die "Sophie Scholl Rosen“. Diese weiße Strauchrose wurde 2005 auf den Namen Sophie Scholl getauft. Die "Weißen Rosen" sollen eine Verbindung zwischen der frühen Jugend und der Mitwirkung in der Widerstandsgruppe symbolisieren.
Die "Weißen Rosen" können entgeltlich erworben werden.
Das Heimatmuseum ist im Haus der Künstlerfamilie Kern eingerichtet. Dort befindet sich auch eine kleine Gedenkabteilung zur Erinnerung an die Geschwister Scholl.
B 7 Ehemaliges Wohnhaus der Künstlerfamilie Kern
© Otto Windmüller
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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