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Methodenvorschalg
Lernorterkundung
Die besondere Stärke der Erinnerungsstätte liegt in ihrer Bedeutung als historischer Ort, der auf eine enge Verbindung zwischen dem deutschen Südwesten und dem Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur verweist. Hier befand sich die Dienstwohnung des württembergischen Oberhofmarschalls Alfred Schenk Graf von Stauffenberg. Die Arbeitsblätter der angebotenen Lehrerhandreichung bieten einen Einstieg in das Thema.
1. Einstieg und Überblick: Einzelarbeitsblätter
Das Arbeitsblatt Erkundung des Raumes ist als Einstieg in das Thema bzw. als Lernorterkundung konzipiert, das der einzelnen Schülerin oder dem einzelnen Schüler, ausgehend von der historischen Bedeutung des Ortes, ein Hilfsmittel zur Aneignung der thematischen Schwerpunkte der Ausstellung an die Hand gibt. Hier geht es hauptsächlich darum, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit der Lebensgeschichte der Brüder Stauffenberg vertraut machen und die wichtigsten Informationen über den Umsturzversuch vom 20. Juli und dessen Folgen erhalten. Am Ende soll ein erster Überblick über die Ausstellung stehen.
Ein zweiter Aspekt zielt auf das Erlernen von Methoden- bzw. Medienkompetenz. Daher problematisiert das erste Arbeitsblatt auch die Rolle der Erinnerungsstätte als Ort der Vermittlung historischer Inhalte durch das Ausstellen von Objekten und durch den Einsatz musealer Hilfsmittel. Die Schülerinnen und Schüler sollen so für die Andersartigkeit des historischen Lernens im Museum sensibilisiert werden.
Alternativ bzw. ergänzend ist in der Handreichung ein weiteres Einzelarbeitsblatt Klangcollage beigegeben.
Hier erfolgt die Erkundung des Lernorts über die Klanginstallation in der Erinnerungsstätte. Das Niveau der Einzelarbeitsblätter orientiert sich in erster Linie an den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe 1 der verschiedenen Schularten. Denkbar ist selbstverständlich auch, das Arbeitsblatt durch Weglassen einzelner Fragen an die Bedürfnisse lernschwächerer Gruppen anzupassen.
2. Vertiefende Auseinandersetzung: Gruppenarbeitsblätter
Die Gruppenarbeitsblätter Kindheit und Jugend , Im Kreis um Stefan George , Im Dienst für den Staat , 20. Juli 1944 – Umsturz , Umstrittene Erinnerung dienen der vertiefenden Auseinandersetzung mit den thematischen Schwerpunkten der Ausstellung in der Erinnerungsstätte.
Die erste Frage der Gruppenarbeitsblätter fängt dort an, wo das Einzelarbeitsblatt aufgehört hat: Es thematisiert das Medium Ausstellung. Die Schülerinnen und Schüler werden hier aufgefordert, die Systematik der Präsentation nachzuvollziehen.
Anschließend folgt der historisch-thematische Teil. Die meisten der in der Ausstellung präsentierten Einzelthemen sind relativ komplexer Natur. Als ein Beispiel wären hier etwa die Ideen und Vorstellungen des George-Kreises zu nennen. Der Einstieg ins Thema erfolgt daher in der Regel zunächst über eine beschreibende Frage, auf die dann eine analytische Frage anschließt.
Zum Abschluss werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, in Form einer Synthese Ergebnisse zu formulieren oder eigene Wertungen einzubringen.
3. Präsentation, Diskussion: Ergebnisblatt
Nach Abschluss der Gruppenarbeit wäre im Sinne der Idee “Schüler führen Schüler“ eine Präsentation der Gruppenergebnisse in der Ausstellung denkbar und wünschenswert (besonders für Sekundarstufe II). Hierfür und zur Ergebnissicherung ist der Handreichung ein Ergebnisblatt beigefügt.
Auf der Grundlage der Diskussion in den und zwischen den Arbeitsgruppen können jene Werte eingetragen werden, die die Brüder Stauffenberg in ihren jeweiligen Lebensstationen geprägt haben. Ferner wird dort noch einmal nach den Motiven gefragt, die zum Widerstand gegen das Hitlerregime geführt haben.
Abschließend sollen die Schülerinnen und Schüler über die angemessene Form der Erinnerung diskutieren und ein mögliches Ergebnis (mit ggfs. entsprechenden Minderheitsvoten) auf das Blatt notieren.
4. Ablaufplanung
Für den Besuch der Ausstellung wurde bei der Erstellung der Handreichung etwa eine Stunde angesetzt. Innerhalb dieser Zeit soll sowohl das Angebot für die Sekundarstufe I als auch das Angebot für die Sekundarstufe II absolviert werden können. Hinzu kommt zusätzliche Zeit im Unterricht für die Präsentation der Ergebnisse oder für die Arbeit mit den Quellen (Sek. II).
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, der Arbeit in der Ausstellung eine Führung vorangehen zu lassen.
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg bietet einstündige erzählende und schüleraktivierende Führungen an.
Auch verschiedene Workshop-Angebote lassen sich mit der selbstständigen Arbeit verbinden (z.B. bei Projekttagen).
Ausführliche Angebote dazu finden Sie hier (hdgbw.de)
Behandlung des Themas in der Schule
Die in der Handreichung beigegebenen Quellen Reich der Töne , Der Widerchrist , Die Entziehung der Staatsangehörigkeit und das Völkerrecht , Aussage von Major Kuhn , Vorgesehene Regierungserklärung, Stimmungsmäßiger Überblick , Das Vermächtnis des 20. Juli , Oberst Graf von Stauffenberg gehört uns stellen ein zusätzliches Angebot für die Sekundarstufe II dar, das Thema Widerstand im Unterricht basierend auf dem Besuch der Erinnerungsstätte zu vertiefen.
Dies wird in der Regel in der Schule bzw. im Unterricht erfolgen müssen, da vor Ort kein Arbeitsraum für Gruppen vorhanden ist.
Als zusätzliches Hilfsmittel wurden zu den Quellen auch jeweils Fragen formuliert, die sich auf die zentralen Aspekte der Texte beziehen und bei der Analyse helfen sollen.
- Haus der Geschichte Baden-Württemberg -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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