1.1 Bedeutung |
Der Besuch der KZ-Gedenkstätte Wiesengrund bietet sich vor allem für Klassen der Sekundarstufe I ab Klasse 8 sowie für die Sekundarstufe II an. Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft findet sich im Bildungsplan aller Schularten, vor allem in den Fächern/Fächerverbünden WZG, EWG, Geschichte, Religion und Ethik. Auf eindrückliche Weise kann mit einem Besuch die Verknüpfung zu den landeskundlichen Ansätzen in den neuen Bildungsplänen hergestellt werden.
Nach einer alternativen Kreisrundfahrt "Auf den Spuren des Dritten Reiches" der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Kreis Ludwigsburg im Jahr 1987 entstand vor allem durch die Beteiligung einiger Lehrkräfte ein Initiativkreis, der sich die Einrichtung einer Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen KZ Wiesengrund zum Ziel setzte. Schülern und Erwachsenen sollten so die damaligen Gewaltverbrechen anschaulich gezeigt werden. Schon zuvor war die Geschichte des größten Lagers im Landkreis Ludwigsburg durch Arbeiten und Schriften gut dokumentiert, die in dem Band der Vaihinger Schriftenreihe "Das KZ vor der Haustüre" und einer Ausstellung im Jahr 1985 der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Ein ganz besonderes Anliegen ist der KZ-Initiative die Aufarbeitung der Vergangenheit vor Ort mit Schülerinnen und Schülern. Hierzu wurden didaktisch hervorragend aufgemachte Materialien entwickelt. Diese Materialien ermöglichen nicht nur eine Vor- und Nachbereitung des Besuchs im Unterricht, sondern können auch bei Klassen eingesetzt werden, denen die Fahrt nach Vaihingen nicht möglich ist. Besonders gut lässt sich am Beispiel Wiesengrund zeigen, dass die Gräuel der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nicht nur in geographisch weit entfernten Großlagern wie Auschwitz oder Treblinka stattfanden. Der Begriff "Das KZ vor der Haustüre" veranschaulicht auf besondere Weise, dass solche Lager auch in der Nähe der Wohnorte der Schüler zu finden waren. Dies ist auch vielen Erwachsenen unbekannt.
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