Schule und Gedenk- bzw. Erinnerungsstätte
Didaktisches Potenzial und Beispiele - „Erinnern, orientieren, handeln"
Eingang zur Gedenkstätte Oberer Kuhberg in Ulm
Gedenkstätten sind in der Regel Erinnerungsorte, an denen an besondere geschichtliche Ereignisse oder Personen erinnert wird. Sie können kleine Gedenktafeln, Liegenschaften oder auch Museen umfassen, an denen eine pädagogische Vermittlung und Einordnung des Geschehenen stattfindet. Ihre Errichtung geht oft auf das Engagement privater Initiativen zurück, die dann in den meisten Fällen von staatlicher Seite anerkannt und gefördert werden. Die meisten der rund 80 Gedenkstätten in Baden-Württemberg beziehen sich auf die Zeit des Nationalsozialismus, das jüdische Leben seit dem 18. Jahrhundert bis zur Verfolgung in der NS-Zeit oder auf die Demokratie- und Widerstandsgeschichte. Meist gibt es in der Nähe jeder Schule mindestens eine oder zwei Gedenkstätten.
Das didaktische Potenzial von Gedenkstätten liegt zum einen in der räumlichen und sinnlichen Erfahrung des Ortes, der eine Brücke in die Vergangenheit bauen kann. Die Schülerinnen und Schüler vertiefen hier ihre Sachkompetenz und Reflexionskompetenz, indem sie den historischen Ort erforschen und in den Kontext einordnen. Als Orte gedeuteter und bewerteter Geschichte eignen sich Gedenkstätten aber auch für die Begegnung mit der heutigen politischen Kultur und ihren zentralen Werten. Als Ausprägung derr Erinnerungskultur fördern sie damit besonders die Orientierungskompetenz der Lernenden.
Kooperationen mit Gedenkstätten können Führungen, Selbsterkundungen - auch mit digitalen Medien - , Quellenarbeit und Projektarbeit umfassen. Mit der Konzeption Schülerguides an Gedenkstätten steht auch für den Seminarkurs der gymnasialen Oberstufe ein erprobtes "Schüler führen Schüler"-Format zur Verfügung.
Beispiele
Carl-Laemmle-Gymnasium Laupheim: mit dem Museum zur Geschichte von Christen und Juden Laupheim
Geschwister Scholl-Schule Tübingen: zur Jugendguide-Ausbildung mit dem Landkreis Tübingen
Realschule Obrigheim: mit der KZ-Gedenkstätte Neckarelz
Anne Frank Gymnasium Rheinau: mit dem Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim
Carl-Theodor-Schule Schwetzingen: mit dem Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma
Oskar-von-Miller Realschule Rothenburg: mit der Erinnerungsstätte „Die Männer von Brettheim“
Realschule und Gymnasium Haigerloch: Vereinbarung mit der ehem. Synagoge Haigerloch/HdG BW
Zabergäu Gymnasium: mit der KZ-Gedenkstätte Neckarelz
Berufliches Schulzentrum Hechingen mit dem Verein Alte Synagoge Hechingen e.V.
Gedenkstättenpädagogik
Alltagsleben in der NS-Diktatur – Zustimmung, Unterdrückung und Widerstand: Unterrichts- und Lernortmodule
Leitfaden Erinnern - Erfahren - Erlernen der lpb
Übersichtskarte Gedenkstätten in BW
Angebote des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb
Kultusminister-konferenz: Empfehlungen zur Erinnerungskultur / Yad-Vashem Erklärung 2016
Landtag von Baden-Württemberg: Dokumente zur Erinnerungskultur
Informationen
Gedenkstätten in BW: Das zentrale Portal der lpb (Gedenkstätten- übersicht, Karte)
Gedenkstättenverbünde: Gäu-Neckar-Alb / Natzweiler – Außenlager (Europäisches Kulturerbe-Siegel) / Südlicher Oberrhein
Hotel Silber: Die Gestapo in Württemberg-Hohenzollern
Zuschüsse: Gedenkstättenfahrten
Bildungspartnerschaften in NRW: Kooperationsformen Schule – Gedenkstätte
Übersicht: Aktionen, Projekte, Kooperationen
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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