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Tiere im Bach - Hinweise

Bachgrund mit Sand und Ästen
Bachgrund mit Sand und Ästen

Hintergrund

Die „biologische Gewässergüte“ nach der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) lässt Beeinträchtigungen von Fließgewässern durch biologisch leicht abbaubare Stoffe und daraus resultierende Defizite des Sauerstoffhaushaltes erkennen.

Dem Verfahren liegt die biologische Gewässergüteuntersuchung auf der Basis des Saprobiensystems (DIN 38 410) zugrunde. Dazu werden die großen Organismen des Gewässerbodens (Benthos) gefangen und bestimmt: Insektenlarven, Planarien, Krebse usw.

Da die Arten des Benthos verschiedene Ansprüche an die Sauerstoffkonzentration stellen, können sie als sogenannte Bioindikatoren (Zeigerorganismen) zur Feststellung des Belastungszustandes des Gewässers herangezogen werden.

Untersuchungen zur Gewässergüte werden in Baden-Württemberg in etwa 5-jährigem Abstand seit 1968 flächendeckend durchgeführt. Die Gewässer wurden bisher in sieben Güteklassen in den Farben blau (Güteklasse I: unbelastet bis sehr gering belastet) bis rot (Güteklasse IV: übermäßig belastet ) in Gütekarten dargestellt.

In der Gewässergütekarte vom Jahr 2004 fallen in Baden-Württemberg bspw. nur ca. 30% der Gewässer in die Güteklassen I (unbelastet bis sehr gering belastet) und I - II (gering belastet), während 57% als Güteklasse II (mäßig belastet) ausgewiesen werden.

Kalkaussinterungen
Kalkaussinterungen

Allgemeines Vorgehen

Es wird immer bachaufwärts gesucht, so dass beim Absuchen losgelöste Organismen nicht weiter unten in einem Bereich gefunden werden, in dem sie natürlicherweise nicht vorkommen.

Strudelwürmer sollten separat transportiert werden, da diese mit ihrem Schleim andere Tiere verkleben. Egel können mit Sprudelwasser unbeweglich gemacht werden, um ihre Augen zu zählen. In normalem Wasser erholen sie sich schnell.

Aufbewahrung und Transport

Am besten man bewahrt und transportiert die Tiere in wenig Wasser und kühlt dieses zusätzlich mit Eiswasser. Im Sommer sind die Bäche zwischen 10 und 16 oC warm, aber während des Transports werden leicht bis 25 oC erreicht. Bspw. sind Strudelwürmer wie die Bach-Planarie (Dugesia gonocephala), Larven von Steinfliegen (Plecoptera) und Larven von Eintagsfliegen (Ephemeroptera) empfindlich gegenüber wärmerem und damit sauerstoffärmerem Wasser. Unterwasserpflanzen wie bspw. Quellmoos im Transportgefäß erhöhen die Überlebenschancen.

Wenn es organisatorisch möglich ist, untersucht man die Tiere noch am Ort oder zumindest am gleichen Tag. Wenn das nicht möglich ist, können sie gekühlt und genügend Sauerstoffzufuhr eine Woche aufbewahrt werden.

Bestimmung

Bestimmt wird nach dem dichotomen Bestimmungsschlüssel Wirbellose Tiere im Bach . und Bestimmungsbüchern.

Hilfreich ist eine Referenzsammlung von Tieren in Alkohol, die zweifelsfrei bestimmt wurden. Die Arten bzw. systematischen Gruppen dieser Referenzsammlung sind (mindestens) diejenigen des dichotomen Bestimmungsschlüssels. Die Tiere sind in 70%igem Alkohol eingelegt und werden in Schnappdeckelgläschen aufbewahrt. Diese Gläschen wiederum werden in Schraubdeckelgläsern hineingegeben, da aus Schnappdeckelgläschen der Alkohol mit der Zeit verdunstet.

Weitere Beobachtungen

Auf kalkhaltigem Untergrund kann man häufig Kalkaussinterungen beobachten, so dass Zweige, die schon längere Zeit im Wasser liegen, von einer dicken Kruste von beige-farbigem Calciumcarbonat überzogen sind.