Biologische Gewässergüte in der EU
Körsch bei Stuttgart - Möhringen |
Einführung
Im folgenden wird das grundlegende Vorgehen der Bestimmung des ökologischen Gewässerzustands nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) beschrieben. Im Anschluss werden für ein vereinfachtes Vorgehen mit Schülern Arbeitsblätter zur Entnahme der Organismen aus dem Bach, zur Bestimmung der Organismen und zur Dateneingabe und -auswertung mit einem Computer zum Download zur Verfügung gestellt.
Der ökologische Gewässerzustand
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) regelt den Umgang mit Gewässern in der EU. In ihr wird der ökologische Gewässerzustand im Verhältnis zu einem optimalen Gewässerzustand (dem sog. "Referenzzustand") für einen bestimmten Gewässertyp festgelegt.
Der ökologische Gewässerzustand setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:
- physikalische Größen
- chemische Größen
- Gewässerstruktur
- Vorkommen von biologischen Arten: Makrozoobenthos, Makrophyten / Phytobenthos, Phytoplankton und Fischfauna.
Der Referenzzustand hängt von der Gewässertyp ab, also ob es sich bspw. um einen Gebirgsbach oder um einen Tieflandfluss handelt. Die Einordnung des untersuchten Gewässers kann nach der "Karte der biozönotisch bedeutsamen Gewässertypen Deutschlands" bei Fliessgewaesserbewertung.de erfolgen. Für die Bewertung mit Hilfe des Makrozoobenthos ergeben sich 33 Typen von Fließgewässern.
Die Abweichung von diesem Referenzzustand wird in 5 Klassen eingeteilt:
- sehr gut - gut - mäßig - unbefriedigend - schlecht
wobei die Abweichung von links nach rechts zunimmt.
Die Probestelle muss so ausgewählt werden, dass sie einen längeren Gewässerabschnitt repräsentiert. Während der Probenahme müssen die Substrate in dem Verhältnis beprobt werden, das dem Verhältnis in dem Gewässerabschnitt entspricht (Multi-Habitat-Sampling). Die Bestimmung der Organismen erfolgt mit Hilfe der operationellen Taxaliste bei Fliessgewaesserbewertung.de, die die systematischen Einheiten festlegt, bis zu der die Organismen bestimmt werden müssen. Die Proben müssen bei kleinen Fließgewässern von Februar bis April entnommen werden.
Es wird die Verschmutzung durch organische Stoffe, die Degradation (besonders die Veränderung der Gewässermorphologie) und die Versauerung eines Gewässers (nur bei silikatischen Mittelgebirgsbächen) bestimmt.
Der Zustand der Makrophyten und des Phytobenthos gibt ebenfalls Auskunft über die Trophie und die Beeinflussung der Gewässermorphologie. Makrophyten sind dabei Langzeitindikatoren, benthische Diatomeen Kurzzeitindikatoren. Die Probenahme erfolgt zwischen Februar und Mai.
Vorgehen mit Schülern
Nach der Entnahme der Organismen aus dem Bach werden diese bestimmt und gezählt. Dann werden die Daten in eine Tabellenkalkulationsdatei eingegeben, die hier als Download zur Verfügung steht. In der Tabellenkalkulation kann man eine Grobauswertung vornehmen, die schon einige Anhaltspunkte gibt. Aus der Tabellenkalkulation wird eine Datei mit den Rohdaten exportiert und in die kostenlose Auswertungssoftware Asterics importiert. Dort wird die Auswertung ausgegeben.
Entnahme der Organismen aus
dem Bach Hinweise
Dichotomer Bestimmungsschlüssel
für
Bachorganismen
Bestimmung
der Ökologischen Gewässerklasse - Vorgehen
Praktikum
für Schüler