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Die Haselmaus

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius, engl.: Hazel dormouse) gehört zur Familie der Schlafmäuse (Bilche, Gliridae). Ihr Name rührt von einer ihrer Nahrungsquellen her: der Haselnuss.

Beschreibung

Die Haselmaus wird 6 bis 9 cm lang (Kopf und Rumpf, der dicht kurzbuschige Schwanz noch einmal 5,5 bis 7,5 cm). Ihre Oberseite ist goldrot gefärbt, die Unterseite hell gelblich, Brust und Kehle weiß. Haselmäuse sind nachtaktiv.

Nahrung

Haselmäuse fressen Obst, Blätter, Knospen, Blüten und Früchte, v.a. von Bäumen und Sträuchern wie Buche, Eiche, Hasel und Esskastanie. Nur wenn diese Nahrung knapp ist, werden auch Insektenlarven gefressen.

Fortpflanzung

Haselmäuse bauen frei aufgehängte, kugelförmige Nester ("Kobel") mit seitlichem Eingang für die Aufzucht der Brut aber auch zum Schlafen. Seltener beziehen sie Baumhöhlen oder auch einen Vogelnistkasten. Die Nester werden häufig in nur 1 m Höhe bspw. in einem Brombeergebüsch angebracht.

Nach Beendigung des ersten Winterschlafs sind die Tiere geschlechtsreif. Nach einer Tragzeit von 3 - 4 Wochen bringen die Weibchen 2 - 3 mal 2 - 6 Junge zur Welt. Haselmäuse werden 3 - 4 Jahre alt.

Lebensraum und Verbreitung

Die Haselmaus kommt in Mittel- und Südeuropa (mit Ausnahme von Spanien) vor. Sie lebt in den Kronen von Bäumen, und zwar in Nadel- als auch in Laubwäldern, wobei letztere bevorzugt werden. Wenn genügend Futter vorhanden ist, werden auch Parks und Obstgärten besiedelt. Haselmäuse bewegen sich nachts nur in einem Umkreis von weniger als 100 m. Feinde sind v.a. der Waldkauz, sowie Wiesel, Baum- und Steinmarder. Haselmäuse sind nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Winterschlaf

Von Oktober bis April halten Haselmäuse in ihren Nestern Winterschlaf. Dabei sinkt die Körpertemperatur auf die Umgebungstemperatur und die Atemfrequenz wird gedrosselt.