Vogelstimmen aufzeichnen - Tipps
Das Gebiet sollte offenen Laubwald oder ausgedehnte Hecken umfassen. Die Windstärke sollte gering sein, da Windgeräusche trotz Windschutz am Mikrofon stören. Für die Identifizierung mit Hilfe von Feldstechern sind Sonnenschein und blauer Himmel besser als bedeckter Himmel: zum einen ist bedeckter Himmel heller als blauer Himmel und man ist beim Beobachten immer leicht geblendet durch den Hintergrund. Zum anderen sind die Vögel bei Sonnenschein plastischer zu erkennen und die Farben des Federkleids sind deutlicher. Bei Wind, Regen und Schneetreiben dagegen rufen und singen Vögel kaum.
Die frühen Morgen- und Abendstunden sind die wichtigsten Sangeszeiten. Mit fortschreitender Jahreszeit und wachsender Tageslänge verschieben sich die Höhepunkte immer weiter auseinander: die Helligkeit steuert das Singverhalten.
Im Vorfrühling Ende Februar bis Mitte März singen nur wenige Arten, das macht es einfacher, die Arten zu identifizieren. Später im Jahr wird es dann "unübersichtlich", wenn mehrere Arten in nächster Nähe durcheinander singen. Im Herbst gibt es wieder nur einige wenige Sänger, z.B. die Kohlmeise, die Tannenmeise, der Grünling, das Rotkehlchen, die Sumpfmeise, der Hausrotschwanz, der Zilpzalp, der Zaunkönig und der Star.
Für eine unerfahrene Schülergruppe empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Vor dem Lerngang spielt man den Schülern wenige (1-3) einprägsame Vogelstimmen mehrfach vor, die bei dem Lerngang mit Sicherheit zu hören sein werden: z.B. Zilpzalp, Fitis, Buchfink, Grünling und Zaunkönig, aber auch Amsel, Star, Girlitz, Kohlmeise, Blaumeise, Kleiber, Haussperling, Elster, Eichelhäher, Buntspecht oder Mäusebussard. Das macht man in zwei aufeinander folgenden Schulstunden. Dann lässt man die Schüler die gelernten Vogelstimmen aus einer größeren Anzahl (5 - 10) herausfinden: zuerst nacheinander vorgespielt (einfacher), dann parallel akustisch dargeboten (schwieriger).
Beim Lerngang lässt man dann die Schüler die gelernten Vogelstimmen aus dem gesamten Konzert heraushören. Dabei werden die singenden Männchen gezählt und die Schüler bekommen einen Eindruck von der Größe der einzelnen Reviere.