Chlorid im Wasser
Die Hauptmengen Chlorid gelangen durch die Endlaugen des Kali-Bergbaus und der Düngemittel-Industrie (Rhein: französische Salzbergwerke, Werra/ Weser: Salzbergbau) ins Wasser. Aber auch fast alle anderen von Menschen produzierten Abwässer enthalten Chlorid: technische Abwässer aus der Industrie, Wasser aus Kläranlagen, aus der Landwirtschaft und aus Haushalten. Große Chlorid-Mengen werden dem Wasser (insbesondere dem Grundwasser) durch die Streusalzanwendung im Winter zugeführt.
Die Weltgesundheitsorganisation lässt für Trinkwasser bis zu 0,35 Gramm Chlorid pro Liter zu, das entspricht 0,58 Gramm Kochsalz.
Chlorid bildet bei der Reaktion mit Silbernitrat (AgN03) einen schwer-löslichen Stoff, das Silberchlorid (AgCl). Tropft man eine Silbernitrat-Lösung in Chlorid-haltiges Wasser, so tritt – je nach Chlorid-Gehalt – eine leichte bis deutliche Trübung auf, oder es bildet sich ein käsiger, weißes Niederschlag. Dieser Niederschlag kann abgefiltert werden; nach dem Trocknen kann man von der Masse des Niederschlags auf die Chlorid-Konzentration der Wasserprobe schließen.
Einfacher durchzuführen ist folgendes Verfahren: Man vergleicht die Trübung einer Wasserprobe nach Zugabe von Silbernitrat mit Vergleichswasserproben, die eine bestimmte (bekannte) Menge Chlorid enthalten.