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Anleitung zur Einrichtung des Kaltwasseraquariums

Kohlenstoffdioxid-Düngeanlage
Kohlenstoffdioxid-Düngeanlage

1. Schritt: Prüfung auf Dichtigkeit

Falls das Aquarienbecken gebraucht beschafft wurde, muss es auf Dichtigkeit geprüft werden. Dafür stellt man es so hin, dass bei Undichtigkeit das austretende Wasser gut ablaufen kann, bspw. auf einen gefliesten Tisch mit integriertem Waschbecken. Direkt nach dem Füllen mehrere Stunden genau prüfen (z.B. an einem Schulvormittag ab morgens), dann über Nacht stehen lassen. Erst nach bestandenem Test an die endgültige Stelle transferieren.

2. Schritt: Veränderung des Grundaufbaus des Aquarienbeckens

Falls der Grundaufbau des Aquarienbeckens verändert werden soll, z.B. könnte ein Flachwasserbereich eingerichtet werden, dann sollte das mit Hilfe von Glas geschehen. Alle anderen Konstruktionen bleiben Behelf, sehen nicht gut aus und sind nicht pflegeleicht. Dazu muss die lichte Weite zwischen den Glasscheiben gemessen werden und 1-1,5mm abgezogen werden, damit noch Platz für das Silicon bleib, mit dem die Scheiben eingeklebt werden. Die Glasscheiben kann der Glaser aus Abfall schneiden und sind deshalb billig. Man muss darauf achten, dass die Kanten abgeschliffen werden. Mit speziellem Aquariensilicon aus dem Fachhandel werden dann die Glasscheiben eingeklebt. Dazu müssen die Scheiben fixiert werden, damit das Silicon aushärten kann (24 Stunden). Wenn die Konstruktion es zulässt, kann das Silicon zuerst an der Innenseite der Scheiben des Beckens angebracht werden. Manchmal geht das nicht, dann wird von oben und von unten Silicon in die Fuge hineingepresst. Zuviel Silicon wird gleich mit einem Schaber entfernt, nach dem Trocknen kann man Reste mit einem Skalpell abschneiden und dann mit einem Klingenkratzer (für Ceranplatten o.ä.) beseitigen.

3. Schritt: Aufstellen

Unter das Aquarium gehört eine Aquarienunterlage aus Schaumstoff oder Styropor, die man exakt für die Maße des Beckens für wenige Euro im Handel erstehen kann. Die rückwärtige Glasscheibe sollte undurchsichtig sein, da davor die Objekte (Einrichtung, Pflanzen, Tiere) sich klarer abheben. Man kann die Rückseite mit Fotofolie, schwarzer Möbelfolie usw. bekleben, man kann aber auch ein entsprechend großes Stück Holzpappe neutral (möglichst hell, z.B. sandfarben) anmalen und hinter die rückwärtige Glasscheibe stellen. So kann man die Farbe noch einmal ändern.

4. Schritt: Einbringen des Bodengrundes

Der Sand oder Kies wird mindestens 2 mal gewaschen und dann auf dem Boden verteilt. Am besten man verteilt eine Lage Kies (z.B. Körnung 1-2mm) 2 cm hoch, dann 3 cm hoch Lavalit, das sind kleine Lavasteine mit großer Oberfläche, und dann noch einmal 2 cm hoch Kies. So ist der Grund hell und der Boden kann auf Grund seiner großen inneren Oberfläche als effektiver Filter wirken. Auf diese Unterlage legt man die Steine und eventuell Holz. Letzteres sollte man aus dem Aquarienfachhandel beziehen, Steine kann man auch aus einem Bach entnehmen, am besten man wählt Sandstein.

Fertig eingerichtet und bepflanzt
Fertig eingerichtet und bepflanzt

5. Schritt: Installation der Technik

Jetzt wird die Technik wie z.B. der Filter und die Kühlung installiert. Der Auslauf des Filters wird in den Durchlaufkühler geleitet, von dort leitet man das gekühlte Wasser in das Becken zurück. Das Wasser sollte nicht plätschern, um kein Kohlenstoffdioxid auszutreiben. Auch sollte kein Diffusor verwendet werden, um dem Wasser Luft zuzuführen. Die Beleuchtung muss ebenfalls installiert werden, bei Hängeleuchten und Sumpfpflanzen muss bedacht werden, dass diese Pflanzen nach oben aus dem Wasser herauswachsen, entsprechend hoch muss die Lampe gehängt werden. Jetzt wird auch eine Kohlenstoffdioxid-Düngeanlage gebastelt. Die Beleuchtung wird auf jeden Fall mit einer Zeitschaltuhr gesteuert.

6. Schritt: Bepflanzung

Jetzt füllt man das Becken zur Hälfte mit Wasser. Zum Wasser gibt man einen Spritzer Leitungswasseraufbereitungsmittel, um bspw. Chlor zu eliminieren und Schwermetalle wie Kupfer, Zink und Blei zu binden. Dann wird das Becken zu 70-80% der Fläche bepflanzt. Schließlich füllt man das Becken bis zur endgültige Füllhöhe. Anfänglich ist das Wasser durch kleinste Luftblasen trüb, aber schon nach wenigen Stunden sollte es völlig klar sein. Beim Pflanzen wird etwas dunkler Lavalit an die Bodenoberfläche kommen, was aber nicht weiter tragisch ist. Für den Anfang sollten schnellwüchsige Pflanzen genommen werden, bspw. die Wasserpest Elodea, das Tausendblatt Myriophyllum und das Hornkraut Ceratophyllum.

7. Schritt: Einfahren

Jetzt muss die Einlaufzeit abgewartet werden, am besten man wartet 6 Wochen lang. In dieser Zeit können schon Wirbellose eingesetzt werden, die Fische werden aber erst nach der Einlaufzeit eingesetzt. Während der Einlaufzeit wird das leere Becken gefüttert. Das kann z.B. durch einen Futterautomat während der Ferien geschehen. Die Einstellung der Zeitschaltuhren müssen in dieser Phase auch kontrolliert werden.

8. Schritt: Einsetzen der Fische

Bevor die ersten Fische eingesetzt werden, muss mehrere Tage der Nitritwert geprüft werden. Wenn über diesen Zeitraum kein Nitrit nachweisbar ist, können Fische eingesetzt werden. Am besten man setzt nacheinander die Fische ein und prüft immer nach einem Besatz mehrere Tage den Nitritwert. Ist Nitrit nachweisbar, sollte man sofort großzügig Wasser wechseln. Das Einsetzen der Fische selber nimmt man so vor, dass man den Plastikbeutel mit den Fischen erst einmal in das Aquarium legt. Dann kann man von Zeit zu Zeit etwas Aquarienwasser in den Beutel geben. Nach dieser Zeit fängt man die Fische mit einem Netz aus dem Beutel und gibt sie in das Aquarium. Das Wasser aus dem Beutel gießt man weg.