Gemeiner Wasserschlauch Utricularia vulgaris
Blüte des Wasserschlauchs |
Steckbrief
Wurzellose, vollständig untergetauchte Wasserpflanze.
Wasserblätter mehrere cm lang, in feine Zipfel zerteilt, mit
zahlreichen blasenförmigen Anhängseln.
Blütenschaft senkrecht aus dem Wasser ragend, gelbe
Blüten in 4 - 8 blütigen Trauben, Blütezeit
April bis August
Natürliches Vorkommen
In stehenden oder langsam fließenden Gewässern, in Teichen, Sümpfen, Gräben, Altwassern von Flüssen
Fangblasen des Wasserschlauchs |
Besonderheiten
Fleischfressende Pflanze, die mit den Fangbläschen kleine Wassertiere fängt und verdaut. Fangbläschen mit federndem Deckel, der sich gegen den Eingang legt. Im Inneren der Blase herrscht Unterdruck, die Blasenwände sind einwärts gewölbt.. Vom Deckel wird ein Zuckerschleim abgesondert, der kleine Tiere anlockt. Stößt ein Tier gegen die Klappe, so geht der Deckel auf, die Blasenwände wölben sich nach außen und der einschießende Wasserstrom reißt das Opfer mit. Dabei ist die Strömung so stark, dass schlanke Mückenlarven eingerollt werden und auf diese Weise Tiere gefangen werden, die länger als die Blase sind. Der Deckel springt sofort in die Ausgangsstellung zurück.
Die Verdauung erfolgt durch eiweißspaltende Enzyme (=Proteasen), die von Haaren der Innenwand der Fangbläschen gebildet werden. Eine Blase kann an einem Tag bis zu 100 mal Beute machen.
Die Fruchtkapsel enthält viele rundliche Samen. Häufiger vermehrt sich der Wasserschlauch jedoch ungeschlechtlich mit Hilfe von Winterknospen. Diese sind eiförmig, ca. 10mm lang, dunkelgrün und fühlen sich schleimig an. Im Herbst werden die Winterknospen nach dem Verfaulen der Mutterpflanze völlig frei, überwintern im Schlamm und treiben im Frühjahr zu neuen Pflanzen aus.