Insekten
Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)
Der asiatische Marienkäfer wurde Ende des 20. Jahrhunderts in den USA und in Europa zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Daraufhin hat er sich massenhaft vermehrt und droht, die einheimischen Marienkäfer-Arten zu verdrängen. -Die Färbung des Asiatischen Marienkäfers ist extrem variabel, häufig hat er 19 schwarze Punkte auf rotem Grund, er kann aber auch sehr viel weniger Punkte und helle Flecken auf schwarzem Grund aufweisen: Übersicht über die Farbvarianten.
Larve des asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) |
Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis) |
Puppe des asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) |
Lasius neglectus
Diese Wegameise ist auf dem Vormarsch von Osten her und hatte 2008 Deutschland schon in Thüringen und Niederbayern besiedelt. Sie sticht hervor durch ihre exzessive Blattlauspflege.
Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
Der Kartoffelkäfer lebt von der ebenfalls neophytischen Kartoffelpflanze.
Kartoffelkäfer Leptinotarsa decemlineata |
Rosskastanienblatt mit Befall durch Kastanien-Miniermotte |
Kastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella)
Die Kastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) miniert in Blättern der Rosskastanie, v.a. der weiß blühenden. Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist selber ein Neophyt. In Deutschland sind etwa 2 Millionen Bäume befallen. Es gibt zwei wirksame chemische Präparate zur Bekämpfung des Schmetterlings.
Die Herkunft der Miniermotte ist nach wie vor ungeklärt. Das Wissen um die Herkunft ist insofern von Bedeutung, da in der tatsächlichen Heimatregion effektive Parasitoide zu erwarten sind. Bisher gibt es in Deutschland kaum Verluste durch Parasitoide (z.B. Erzwespen) und Feinde (z.B. Blau- und Kohlmeise).
Die Falter schlüpfen in Deutschland etwa Mitte April. Jedes Weibchen legt im Durchschnitt 40 Eier auf die Oberfläche der Blätter der Rosskastanie. Die Junglarven schlüpfen nach 2 - 3 Wochen und bohren sich sofort in das Blattgewebe ein. In Europa werden in der Regel 3 Generationen im Jahr durchlaufen, wobei ein Teil der Frühjahrsgeneration erst im nächsten Jahr schlüpft.
Die Rosskastanien-Miniermotte gelangte 1992 nach Bayern und hat von dort mit einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von etwa 100 km pro Jahr in 10 Jahren ganz Deutschland besiedelt. Dagegen hat die Motte die Länder Schweden, Norwegen, Finnland, Spanien und Portugal noch nicht erreicht (Stand: 2003).
Die Wirtspflanze wird anscheinend nicht nachhaltig geschädigt. Eine wichtige Bekämpfungsmaßnahme ist die komplette Entfernung des abgefallenen Herbstlaubs: dadurch wird der Fraßschaden im Frühjahr deutlich gesenkt.