Ist Falllaub nutzloser Abfall? - Lösungshinweise
Vorderende eines Hundertfüßers (Chilopoda) |
Gehäuseschnecke auf Falllaub |
Fragestellungen
- Welche Organismen leben von den Blättern des Falllaubs?
- Welche Tiere leben im Waldboden?
Aufgaben
Bestimmungshilfen
Einfache Bestimmungshilfe für die Großgruppen: DOC PDF
Als Quelle für ausführlichere Bestimmungstafeln kann man auch das Buch "Bestimmung wirbelloser Tiere" von Rudolf Bährmann (Hrsg.) heranziehen. Folgende Tafeln werden nur zur Verwendung während des Praktikums laminiert zur Verfügung gestellt.
- Gesamtübersicht - Haupttabelle (2-3)
- Arachnida - Spinnentiere 1 (20-21)
- Arachnida - Spinnentiere: Acari Milben 12 (38-39)
- Myriopoda - Tausendfüßer: Übersicht sowie Chilopoda, Pauropoda und Symphyla (48-49)
- "Apterygota - Urinsekten" 1: Übersicht und Collembolen 1 (78-79)
Aufgabe 1
Achtung: Jede Erschütterung des Baermann-Trichters verschmutzt die Bodenorganismen mit Sand, Humus usw.! In Wasser bleiben die meisten Bodenorganismen am Leben. Kleine Collembolen, Zwergfüßer usw. laufen dann auf der Wasseroberfläche. Töten kann man die Tiere mit destilliertem Wasser mit etwas Detergenz oder mit 70%igem Isopropanol mit etwas Glyzerin.
Landassel (Oniscoidea) |
Weberknecht in Falllaub |
Aufgaben 2 bis 4
Zu erwarten sind Wenigborster (Regenwürmer - Lumbricidae und Enchytraeidae), Landasseln (Oniscidea), Fadenwürmer (Nematoda), Milben (Acari), Springschwänze (Collembola), Schnecken mit und ohne Gehäuse, Larven von Zweiflüglern (Diptera), Zwergfüßer (Symphyla), Doppelfüßer (Diplopoda) und Hundertfüßer (Chilopoda).
Beschreibung der Bodenorganismen
Großen Springschwänzen wird (auf einer
glatten Oberfläche) eine kleine Petrischale
übergestülpt und dann wird ein dünner Karton
darunter geschoben. Leere Schneckenhäuser erkennt man als
helle Punkte. Die Segmentzahl von schnell sich bewegenden
Doppelfüßern und Hundertfüßern
lässt sich am besten durch ein Makrofoto
bestimmen.
Aufgabe 5
In einem sauberen Waldbach kommen als Detritusfresser unter den Krebsen nur die Flohkrebse (Gattung Gammarus) in Frage.
Ökologie des Abbaus
Der Abbau des Falllaubs erfolgt v.a. durch Regenwürmer (Lumbricidae), die zusätzlich auch Erde aufnehmen und so die organische mit der anorganischen Substanz vermischen. In 50 Jahren geht der gesamte Waldboden bis in 1 m Tiefe einmal durch den Darm eines Regenwurms!
Außerdem sind auch die Enchytraeiden, die Springschwänze (Collembola), die Milben (Acari) und die Landasseln (Oniscidea) stark beteiltigt. Die Enchytraeiden fressen Pflanzenreste, Pilzfäden etc., um an die darauf lebenden Mikroorganismen zu kommen. Unter den Milben sind besonders die Hornmilben (Oribatidae) Primärzersetzer, d.h. sie beißen Stücke aus den Blättern heraus und erleichtern so den saprophytischen Bakterien den Angriff.
Große Doppelfüßer sind ebenfalls Primärzersetzer.