Stechmücken der Gattung Culex
Weibchen von Stechmücken beim Stich (Rosenstein-Museum) |
Mundwerkzeuge (Rosenstein-Museum) |
Als Stechmücken fasst man die Gattungen Culex, Aedes und Anopheles mit einigen anderen Gattungen in der Familie der Culicidae zusammen. Stechmücken gibt es seit ca. 80 Mio. Jahren, erhalten als Einschluss in Bernstein.
In Ruhe setzen erwachsene Stechmücken ihre Hinterbeine nicht auf den Untergrund sondern strecken sie frei nach hinten. Dabei machen die Arten der Gattung Culex und der Gattung Aedes einen Buckel, während die Arten der Gattung Anopheles ihren Körper strecken.
Die Weibchen besitzen wie bei allen Stechmücken einen Stechrüssel. Die unbefiederten Palpen erreichen etwa ein Viertel der Länge des Stechrüssels. Bei den Männchen sind die am Ende befiederten Palpen genauso lang wie der Saugrüssel. Die Weibchen haben nur wenig befiederte Fühler, die Männchen stark befiederte Fühler.
Bei den meisten Arten saugen die Weibchen neben Nektar auch Blut an Säugetieren und Vögeln, z.B. bei der in Europa häufigsten Art, der Gemeinen Stechmücke (Culex pipiens). Die Männchen ernähren sich nur von Nektar und Pflanzensäften.
Die befruchteten Weibchen überwintern an geschützten Stellen wie in Kellern, Schuppen und Ställen. Im Frühjahr legen sie ca. 200 Eier zusammengeklebt als Schiffchen auf die Wasseroberfläche in kleinste Wasseransammlungen.
Die Larven haben einen langgestreckten Körper und einen großen Kopf. Die Fühler tragen Härchen. Am achten Hinterleibssegment sitzt eine Atemröhre, deren Spitze in Ruhe durch die Wasseroberfläche gesteckt wird.
Dabei hängen die Larven der Gattung Culex und der Gattung Aedes mit dem Körper schräg nach unten, während die Larven der Gattung Anopheles waagerecht im Wasser liegen.
Nach viermaliger Häutung entstehen die Puppen. Sie atmen durch Atemhörner am Brustteil.
Stechmücken sind in tropischen Ländern als Überträger von Infektionskrankheiten bekannt (z.B. Übertragung von Malaria durch Anopheles). Aber auch in Europa wird bspw. der Virus des West-Nil-Fiebers durch die Gemeine Stechmücke aber auch bspw. durch Aedes-Mücken übertragen (bspw. 2010 in Griechenland, Rumänien und Ungarn). Hauptreservoir der Viren sind wild lebende Vögel. Die fieberhafte Erkrankung kann bei jeder 150. Person einen schweren Verlauf bis zum Tode nehmen.