Lerngang: Blütenpflanzen im Feuchtgebiet im Frühjahr
Diesen Lerngang kann man in Form einer Freilandexkursion als Einführung in die Evolution durch Demonstration von Biodiversität in einem Feuchtgebiet durchführen. Dabei steht die Artenvielfalt im Vordergrund und es kann gleichzeitig ein Einblick in die Biozönose des Ökosystems gegeben werden. Die Bestimmung der Pflanzen ist in den Monaten März bis Mai (je nach Wetter) anhand der Blüten auch ungeübten Schülerinnen und Schülern möglich.
Wechselblättriges Milzkraut
Ein Steinbrechgewächs. Blühmonate: März - Juni.
Bach-Nelkenwurz
Ein Rosengewächs. Blühmonate: April bis Juni. Die Pflanzen wachsen mit einem Wurzelstock aus. Die Blüte wird vorwiegend von Hummeln bestäubt. Dabei beißen die kurzrüsseligen Erdhummeln die Blüten oftmals von oben an, um an den reichlich vorhandenen Nektar zu kommen.
Sumpf-Dotterblume
Ein Hahnenfußgewächs. Blühmonate: März - Juni. Die Samen sind schwimmfähig und werden sowohl durch das Wasser als wohl auch durch Wassergeflügel verbreitet.
Frühlings-Scharbockskraut
Ein Hahnenfußgewächs. Blühmonate: März - Mai.
Die Pflanze weist stärkereiche, 1 –3 cm längliche Wurzelknollen auf. Obwohl die Blüten stark von Insekten besucht werden, werden kaum Samen gebildet, zumindest in Westeuropa sind die Blüten steril.
Zur Vermehrung dienen Brutknöllchen in den Blattachseln der unteren Blätter, die sich nach den Blütezeit bilden. Die Pflanze zieht Ende Mai/Anfang Juni ein und es bleiben diese Brutknöllchen zurück, die oftmals vom Regen zusammengespült werden, der Volksmund sprach deshalb auch von "Himmelsgerste, Himmelsbrot oder himmlischen Manna", weil man in Notzeiten diese Brutknöllchen wie auch die Wurzeln zu Mehl gemahlen hat.
Familie der Hahnenfuß-
gewächse (Ranunculaceae)
Die ca. 2000 Arten (in 50 Gattungen) der Familie der Hahnenfußgewächse kommen auf der ganzen Welt vor (kosmopolitisch). Es handelt sich fast ausschließlich um krautige, ausdauernde Pflanzen (Ausnahme: Gemeine Waldrebe Clematis vitalba) mit meist wechselständigen Blättern (meist keine Nebenblätter). Die Blätter sind oft in irgendeiner Weise geteilt, selten ganzrandig und lanzettlich (Ausnahme: einige Ranunculus-Arten - eigentlicher Hahnenfuß). Die Blüten sind gewöhnlich einhäusig und radiärsymmetrisch, daneben kommen auch zygomorphe Blüten vor (Delphinium - Rittersporn und Aconitum - Eisenhut). Das Perianth ist frei und meist in Kelch und Krone geschieden. Oft werden sog. Nektarblätter (umgebildete Staubblätter) gebildet, die zum Teil die Funktion von Blütenblättern übernommen haben (Ranunculus, Aquilegia). Staubblätter sind meist in Vielzahl vorhanden; in wenigen Fällen sind die Fruchtblätter bis auf eines reduziert. Als Früchte werden meist Nüsschen gebildet. Verschiedene Ranunculaceen (z. B. Eisenhut Aconitum) besitzen stark wirkende Esteralkaloide (Aconitin, früher als Schmerzmittel in Gebrauch, wegen seiner hohen Toxizität jedoch obsolet). Daneben sind weitere Alkaloide verbreitet z.B. das Protoanemonin in Caltha palustris - Sumpf-Dotterblume und in Anemone nemorosa - Busch-Windröschen.