Der Grünspecht Picus viridis
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Verwandtschaft
Der Grünspecht (Picus viridis, englisch Green Woodpecker, spanisch pito real) gehört zur Familie der Spechte (Picidae) und mit dem Grauspecht Picus canus zu den einzigen Vertretern der Gattung Picus in Mitteleuropa. Wahrscheinlich wurde eine Ursprungsart im Verlauf der letzten Eiszeit durch die Eismassen in zwei Populationen aufgetrennt, die sich dann getrennt auseinanderentwickelt haben. Als sie nach dem Rückgang des Eises wieder aufeinander stießen, kreuzten sie sich nicht mehr untereinander.
Grünspechtmännchen Picus viridis © W. Schubert |
Beschreibung
Die Grünspecht ist größer als der bekannte Buntspecht. Die Oberseite ist olivgrün, die Unterseite hellgrau. Das Männchen hat eine rote Kappe und einen roten kurzen Bartstreif, die Umgebung des Auges ist schwarz. Beim Weibchen ist die Wange vollständig schwarz.
Nahrung
Der Grünspecht sucht seine bevorzugte Nahrung - Ameisen - am Boden ("Erdspecht"). Im Winter bei geschlossener Schneedecke sucht er auch an Gebäuden nach Gliederfüßlern.
Ruf und Gesang
Der Ruf des Grünspechtes ist ein schallendes "Lachen".
Fortpflanzung
Grünspechte nutzen häufig bereits angelegte Bruthöhlen anderer Spechte, selber legen sie nur Höhlen in weichem, modrigen Holz an. Im April legt das Weibchen 5 - 8 Eier.
Lebensraum
Den Grünspecht findet man an Waldrändern und auf Streuobstwiesen. Auch in Parks und großen Gärten mit altem Baumbestand kommt er vor. Er zieht Laubwald dem Nadelwald eindeutig vor. Er kommt bis etwa 500 mm über NN vor.
Verbreitung
Der Grünspecht ist in ganz Europa verbreitet, wobei die nördliche Verbreitungsgrenze durch Südschweden, Südnorwegen und Nordengland verläuft. In Deutschland ist der Grünspecht der dritthäufigste Specht (nach Buntspecht und Schwarzspecht) mit starker Zunahme des Bestandes in den letzten 20 Jahren, er gilt auch europaweit als nicht gefährdet.
Wanderung
Der Grünspecht überwintert in Deutschland.