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Beispielhafte Vegetationsaufnahme

Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
Aufrechte Trespe (Bromus erectus) (© Alexander Maier)

Die unten abrufbare Excel-Datei umfasst drei Tabellen:

  • die Rohtabelle: Hier sind alle Daten so aufgelistet, wie sie im Gelände erhoben wurden.
  • die Stetigkeitstabelle: Alle Arten sind nach ihrer Stetigkeit, d.h. nach ihrer Häufigkeit in den Aufnahmen geordnet.
  • die geordnete Tabelle: Die Arten mit mittlerer Stetigkeit sind nach oben gestellt und so sortiert, dass sich kennzeichnende Blöcke abzeichnen.

Geordnete Tabelle

Der erste Block enthält Trockenheits- und Wärmezeiger wie Bromus erectus und Salvia pratensis und markiert Halbtrockenrasen. Der zweite Block lässt sich bei den Aufnahmen leider nicht sauber vom ersten trennen. Er enthält typische Arten der Glatthaferwiesen wie Galium album, Carex flacca und Daucus carota. Anthoxanthum odoratum ist eher ein Magerkeitszeiger.

Blaugrüne Segge (Carex flacca)
Blaugrüne Segge (Carex flacca) (© Alexander Maier)

Im dritten Block finden sich einige Feuchtigkeitszeiger wie Poa trivialis, Geum rivale und Alopecurus pratensis, während die typischen Arten der Glatthaferwiesen deutlich zurückgehen. Es handelt sich hierbei also um eine verarmte und feuchte Variante von Glatthaferwiesen. Arrhenatherum elatius ist eigentlich die namensgebende Charakterart für die Glatthaferwiesen. Aber da sie in den ersten Aufnahmen nicht vorkommt, wurde sie nicht in den mittleren Block gestellt.

Im Grunde sortiert die geordnete Tabelle die Aufnahmen nach der Feuchtigkeit, wobei bei warmen und trockenen Standorten zu den typischen Arten zusätzlich die Trockenheitszeiger hinzukommen.

Diese Vegetationsaufnahme wurde der 1. Zulassungsarbeit "Vegetationskundliche Untersuchungen der Streuobstwiesen des Steinenbergs in Tübingen" von Alexander Maier entnommen. Allerdings ist die Aufnahme teilweise schwierig zu interpretieren. Das wird an Aufnahme 43 deutlich. "Diese Fläche befindet sich im Südwesten des Untersuchungsgebietes und liegt auf Knollenmergel nahe der Grenze zum Stubensandstein. Nach der Bodenkarte liegt die Aufnahme im Grenzbereich zwischen mäßig tiefen Braunerde-Pelosolen und kalkhaltigen Pelosolen. Die Fläche ist 8° nach Süden geneigt und nicht beschattet. Pflanzensoziologisch ist diese Aufnahme besonders erwähnenswert, da sie die Assoziationscharakterarten des Dauco-Arrhenatheretums (Arrhenatherum elatius, Geranium pratense, Galium album) und die des Onobrychido-Brometums (Onobrychis viciifolia) gleichzeitig enthält. Außerdem stehen Magerkeitszeiger (Briza media, Anthoxanthum odoratum, Campanula rotundifolia) neben Nährstoffzeigern (Heracleum sphondylium, Ranunculus acris, Trifolium repens) und Trockenzeiger (Bromus erectus, Centaurea scabiosa, Salvia pratensis) neben Wechselfeuchte- (Colchicum autumnale) bzw. Feuchtezeigern (Poa trivialis)." Die Aufnahme 43 vermischt vieles, zeigt aber andererseits, wie artenreich Glatthaferwiesen sein können.

Beispielhafte Vegetationsaufnahme