Kompetenzbereich Bewertung

Der Kompetenzbereich Bewertung in der Biologie (und in den anderen Naturwissenschaften) umfasst einerseits fachliche Aspekte, geht aber darüber hinaus, indem er auch ethisch-morailsche Fragestellungen, die durch biologische Sachverhalte berührt sind, in den Blick nimmt (z.B. medizin- oder umweltethische Fragen). 

Bei den fachlichen Aspekten stehen gut begründete Sachaussagen im Mittelpunkt. Jede Bewertung von biologischer Anwendungen (z.B. Gentechnik oder Reproduktionstechnologie) oder Eingriffen des Menschen in Ökosysteme kann nur auf der Grundlage gut begründeter Sachaussagen erfolgen. Die kritische Prüfung aller Aussagen ist daher eine der Grundkompetenzen von biologisch geschulten Personen. Die Beurteilung einer Sachaussage betont die Fachlichkeit im Kompetenzbereich Bewertung. Insofern müsste der Kompetenzbereich Bewertung genauer als "Beurteilungs- und Bewertungskompetenz" bezeichnet werden. 

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Erst darauf fußend kann die Erarbeitung eines Werturteils oder einer Bewertung erfolgen. Dabei wird eine Sachaussage ("Eine wenig gemähte Wiese hat eine höhere Artenvielfalt.") zu einem Bewertungskriterium (z.B. Artenvielfalt) und einer damit verbundenen Werteaussage ("Für den Erhalt der Artenvielfalt muss  alles getan werden.") in Beziehung gesetzt und zu einer abschließenden Bewertung vereinigt ("Also muss die wenig gemähte Wiese erhalten/ ermöglicht werden). Im Unterricht sind Bewertungssituationen durch Bezüge zu mehreren Bewertungskriterien, die miteinander in Konflikt stehen, gekennzeichnet (Entscheidungskonflikte oder Dilemmasituationen, z.B. "Soll der artenreiche Wiesenstandort einem Skatepark für Jugendliche weichen?"). Hier gilt es die berührten Bewertungskriterien explizit zu identifizieren und gegeneinander abzuwägen. 

Die nachfolgend verlinkten Dateipakete stellen kein Unterrichtsmaterial dar, liefern aber die Grundlage und konkrete Impulse (s. Kurzkommentare zu den Dateien).