Lösungshinweise zu den Arbeitsblättern zur Evolution
Vererbung
- Die Nachkommen von zwei für das Bändergen heterozygoten Bänderschnecken spalten auf:
Phänotypisch in 75% bänderlose Schnecken und 25% gebänderte Schnecken.
Genotypisch in 25% homozygot dominant BB, 50% heterozygot Bb und 25% homozygot rezessiv bb, nur die letzteren zeigen gebänderte Gehäuse.
- Die Nachkommen einer für das Bändergen heterozygoten Bänderschnecke Bb mit einer Schnecke mit gebändertem Gehäuse homozygot rezessiv bb ergibt 50% heterozygote Nachkommen ohne Bänder und 50% homozygot rezessive Schnecken mit Bändern (Schema der Rückkreuzung).
Mutation
Albinotische Sperlinge (Passer domesticus) fallen in gemäßigten Breiten in der längeren, schneefreien Periode des Jahres stärker auf als normal gefärbte, braungraue Tiere: Sie sind einer stärkeren Selektion durch Räuber ausgesetzt. Albinotische Maulwürfe (Talpa europaea) haben gegenüber den normal schwarz gefärbten durch das Fehlen von Licht keinen Selektionsnachteil.
Sexuelle Selektion
Vögel: Paradiesvögel, Birkhahn und -henne (Lyrurus tetrix), Auerhahn und -henne (Tetrao urogallus), Pfau (Pavo sp.), Säugetiere: Rothirsch (Cervus elaphus)
Domestikation
Bis vor 10000 Jahren wurde das Hausrind (Bos primigenius taurus) aus dem Auerochsen (Bos primigenius primigenius) gezüchtet, außerdem wurden Ziege (Capra aegragus hircus) aus der Bezoarziege (Capra aegragus), Schwein (Sus scrofa domestica) aus dem Wildschwein (Sus scrofa) und Schaf (Ovis orientalis aries) aus dem Armenischen Mufflon (Ovis orientalis orientalis) domestiziert.
Co-Evolution
- Der Weinschwärmer, ein Nachtfalter, mit langem Saugrüssel, der an der Blüte einer Lichtnelke saugt.
- Eine Mooshummel an einer Salbeiblüte
- Ein afrikanischer Langzungen-Flughund an einer Blüte eines Leberwurstbaumes.
Auch die Evolution der Ultraschallorientierung von Fledermäusen und die Evolution von schallschluckender Behaarung bei ihren potentiellen Beutetieren, den Nachtschmetterlingen, ist eine Co-Evolution.
Lebende Fossilien - von der Evolution übersehen
- Stabilisierende Evolution
- Ab 100 m Wassertiefe sind die Umweltbedingungen relativ konstant, daher stabilisierende Selektion.
- Eusthenopteron
- Nur die Quastenflosser haben gestielte Flossen mit einem Knochenskelett aus Oberarm- und Unterarmknochen, die stabil genug sind, um sich in einem vierfüßigen Gang an Land auf sie zu stützen. Die Flossen von Strahlenflossern bestehen nur aus biegsamen Flossenstrahlen.
- Zu den Knochenfischen gehören auch die vierfüßigen Landwirbeltiere und damit auch der Mensch.
- Kopffüßer haben viele Arme direkt am Kopf angewachsen, Armfüßer nur einen Arm, der als Reuse dient. Nautilus ist ein lebendes Fossil unter den Kopffüßern, Lingula ein lebendes Fossil unter den Armfüßern.
- Palmfarne, Mammutbäume (Riesen-Mammutbaum direkt neben dem Museum) und Gingko-Baum (ebenfalls im Park um das Rosenstein-Museum herum)
Wie sich neue Arten bilden
- Die Eiszeiten waren Kalt-Klimakatastrophen, die die Verbreitungsgebiete von vielen Arten in Rückzugsgebiete zerschnitten.
Fische: Stichlinge haben sich in die trachurus-Form mit Knochenplatten auf der gesamten Flanke (südwestliches Rückzugsgebiet) und die leiurus-Form mit Knochenplatten nur am vorderen Ende der Flanke (südöstliches Rückzugsgebiet). Beide Formen können sich noch fruchtbar fortpflanzen, die Trennung in zwei Arten ist also noch nicht abgeschlossen.
Vögel: Sommergoldhähnchen und Wintergoldhähnchen unterscheiden sich im Aussehen, ihrem Verhalten und ihrem Gesang. In freier Natur kommt es nicht mehr zur Kreuzung. - Ein körnerfressender, bodenlebender Fink ist auf die neu entstandenen Galápagos-Inseln eingewandert. Durch Anpassung an die verschiedenen ökologischen Nischen, besonders Nahrungserwerb, als auch durch die geografische Separation auf den einzelnen Inseln entstanden 13 verschiedene Finken, die nach ihrem Erstbeschreiber Charles Darwin die Darwinfinken genannt werden.
- Eine biologische Art besteht aus Individuen, die sich fruchtbar untereinander fortpflanzen können. Nach dieser Definition handelt es sich bei Gartenrotschwanz und Hausrotschwanz nicht um getrennte Arten.
- Ordnungen der Kloakentiere (Monotremata) mit dem Schnabeltier, Insektenfresser (Eulipotyphla) mit Spitzmaus und Igel, Herrentiere (Primates) mit Affen und dem Mensch,den verschiedenen Ordnungen der Beutelsäuger (Metatheria) mit dem Känguru, Rüsseltiere (Proboscidea) mit den Elefanten, Nagetiere (Rodentia) mit den verschiedenen Mäusen, Fledertiere (Chiroptera) mit den Fledermäusen, Hasenartige (Lagomorpha) mit Hasen und Kaninchen, Raubtiere (Carnivora) mit Katzenartigen und Hundeartigen, Paarhufer (Artiodactyla) mit Rothirsch, Reh und Hausrind, Unpaarhufer (Perissodactyla) mit Esel und Pferd, Wale (Cetacea) mit Zahn- und Bartenwalen usw.
Spiel mir das Lied vom Tod ... Arten sterben aus.
- Ausgestorbene Gruppen der Reptilien: Flugsaurier und Dinosaurier, ausgestorbene Gruppen der Kopffüßer: Ammoniten und Belemniten
- Zwei Säugetierarten: Kaplöwe und Beutelwolf. Vier Vogelarten: Riesenalk, Dronte, Wandertaube und Carolinasittich. Die Anzahl Spitzmaulnashörner auf dieser Welt ist seit 40 Jahren stark zurück gegangen: Von 65 000 im Jahr 1970 auf 4 000 im Jahr 1990 (und 2 400 im Jahr 2009). Gründe für den Rückgang des Spitzmaulnashorns ist die seinem Horn zugeschriebene aphrodisierende Wirkung und die dadurch resultierende Wilderei.
- Das Przewalski-Pferd (mongolisches Wildpferd, Equus ferus przewalskii) hat in zoologischen Gärten überlebt: z.B. in Prag, im Zoo Hellabrunn in München und im Nationalpark Bayerischer Wald. In der Talsohle gab es noch 13 Pferde, inzwischen (Mitte der 90er Jahre) sind es wieder über 1 400 Pferde.
- Säugetiere: 22,5 % gefährdet, Reptilien: 30,5 % gefährdet, Fische: 38,5 % gefährdet, Insekten: 49,6 % gefährdet. Je näher die Tiere dem Menschen stehen und je größer sie sind, umso genauer werden sie vom Menschen untersucht.